Synodalforum "Priesterliche Existenz heute" erstmals zusammengekommen
Als letztes der vier Synodalforen des Synodalen Wegs hat das Forum "Priesterliche Existenz heute" in Frankfurt am Main seine konstituierende Sitzung durchgeführt. Wie die Pressestelle der Deutschen Bischofskonferenz am Dienstag mitteilte, wurden dabei der Münstersche Bischof Felix Genn und der Geschäftsführer des Katholischen Verbandes für soziale Dienste in Deutschland (SKM), Stephan Buttgereit, als Vorsitzende gewählt; beide hatten zuvor schon die vorbereitende Arbeitsgruppe "Priesterliche Lebensform" geleitet. Als geistliche Begleiterinnen wählten die Mitglieder des Forums den Angaben zufolge Ursula Becker und Katharina Kluitmann OSF.
Diskussion über Visionen zu Diensten und Ämtern
Die konstituierende Sitzung des Synodalforums hatte sich laut Bischofskonferenz aufgrund der Corona-Pandemie verzögert. Die konstituierenden Sitzungen der anderen drei Foren "Macht und Gewaltenteilung in der Kirche – Gemeinsame Teilnahme und Teilhabe am Sendungsauftrag", "Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche" und "Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft" hatten bereits zu einem früheren Zeitpunkt stattgefunden.
Wie die Bischofskonferenz weiter mitteilte, diskutierten die Teilnehmer des Synodalforums "Priesterliche Existenz heute" bei ihrem zweitägigen Treffen ausgehend vom Gedanken des Volkes Gottes in der Welt und der Sakramentalität der Kirche Visionen zu Diensten und Ämtern. Das Synodalforum habe dabei als Arbeitsmethode den von Papst Franziskus empfohlenen synodalen Dreischritt "wahrnehmen – deuten – wählen" genutzt.
Abschluss des Synodalen Wegs verzögert sich
Die Synodalforen sind Teil des im vergangenen Jahr gestarteten Synodalen Wegs der katholischen Kirche in Deutschland. In dem ursprünglich auf zwei Jahre angelegten Reformprozess wollen die deutschen Bischöfe und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) über die Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland beraten. Ein Ziel ist, nach dem kirchlichen Missbrauchsskandal verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen. Wegen der Corona-Pandemie wird der Synodale Weg nach derzeitigem Planungsstand nicht bereits im Oktober 2021, sondern im Februar 2022 enden.
Oberstes Organ des Synodalen Wegs ist die Synodalversammlung. Sie zählt 230 Mitglieder, die für eine möglichst große Bandbreite kirchlichen Lebens stehen sollen. Schwerpunktthemen des Reformdialogs sind die Sexualmoral, die priesterliche Lebensform, Macht und Gewaltenteilung sowie die Rolle von Frauen in der Kirche. Wie eine Synode hat auch der Synodale Weg einen beratenden Charakter. Das letzte Wort bei einer möglichen Umsetzung der Beschlüsse in ihrem Bistum haben die jeweiligen Ortsbischöfe. Das soll auch die Einheit mit der Weltkirche gewährleisten und einen nationalen Sonderweg verhindern. (stz)