Ältere und arme Menschen besonders berücksichtigen

Theologe: Jetzt gerechte Verteilung von Corona-Impfstoff planen

Veröffentlicht am 17.07.2020 um 17:26 Uhr – Lesedauer: 

Köln ‐ Laut dem Wiener Moraltheologen und Mediziner Matthias Beck kann es noch eine Weile dauern, bis ein Impfstoff gegen Corona auf dem Markt ist. Über dessen Verteilung sollte aber schon jetzt nachgedacht werden. Sonst werde es ein "Gerangel" geben.

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Der Moraltheologe und Mediziner Matthias Beck fordert einen frühzeitigen Verteilungsplan für einen künftigen Corona-Impfstoff. "Wenn so ein Impfstoff auf den Markt kommen sollte, wird es ein Gerangel geben", sagte der Wissenschaftler und katholische Priester am Freitag dem Kölner Internet-Portal domradio.de.

Arme und ältere Menschen berücksichtigen

Institutionen wie etwa die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollten sich jetzt Gedanken machen, wie die knappen Ressourcen zu gegebener Zeit verteilt werden könnten, so der in Wien lehrende Experte für Medizinethik. Seinen Informationen zufolge bemühe sich die WHO bereits um Verträge, so dass "auch die armen Länder in Afrika, Asien, Südamerika berücksichtigt werden". Zudem müssten ältere Menschen zuerst geimpft werden.

Beck schätzt eigenen Worten auch, dass die Entwicklung eines Impfstoffes noch bis Mitte 2021 dauern wird. Dann folge die Herstellung von acht Millionen Dosen, die bis zu weiteren neun Monaten beanspruchen könne. Der Experte schloss nicht aus, dass es niemals einen Impfstoff geben werde. (KNA)

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Es sei humaner, den Ursprung des Coronavirus bei Gott zu suchen, als in einer Verschwörung der Chinesen oder der angeblichen jüdischen Weltherrschaft, sagt der Mainzer Alttestamentler Thomas Hieke. Und auch sonst hat Gott in dieser Krise einiges zu sagen, schreibt er im Gastbeitrag für katholisch.de.