Wellness für Körper und Seele
Nur auf diesen Aspekt reduziert zu werden, greift für Generalpriorin Schwester Scholastika Jurt aber zu kurz. Für sie sind die vielseitigen Angebote letztlich vor allem Mittel zum Zweck, damit sich die Besucher wieder auf sich selbst besinnen und zur Ruhe kommen können. Nicht der Kunde ist König im Kloster Arenberg, sondern Christus bleibt der König, heißt es vielsagend in einer Selbstbeschreibung des Klosters.
Dennoch sind die Wellnessangebote des Klosters vielfältig: Vom morgendlichen Tautreten im Klosterpark bis zu einem Vitalzentrum mit Fitnessraum, Schwimmbad und Sauna reicht die Palette. Auch die Tradition als früheres Sebastian-Kneipp-Sanatorium führen die Ordensschwestern fort. Das Kloster ist zudem umgeben von einem weitläufigen Park, der dazu einlädt, die Seele baumeln zu lassen - etwa in einer Hängematte unter großen Kastanienbäumen.
Hinter all dem Angeboten steht der ganzheitliche Ansatz, körperliche und seelische Gesundheit miteinander zu verbinden – so wie es Sebastian Kneipp einmal formuliert hat: "Erst als ich Ordnung in die Seelen der Menschen brachte, besserten sich auch die körperlichen Gebrechen". Die Seele soll sich wohlfühlen in dem Körper, in dem sie wohnt. Deswegen basiert die Philosophie des Hauses auf drei Säulen: erholen, begegnen, heilen.
Junge Geschichte
Besucher sind unabhängig von ihrer Konfession oder Religion willkommen. Wichtig ist den Ordensschwestern, dass niemand zu etwas verpflichtet ist. Das gilt auch für die religiösen und spirituellen Angebote. Jeder kann sich seinen Tag selbst gestalten. Wer jedoch Interesse hat, dem bieten die Arenberger Dominikanerinnen an, an ihren Gottesdiensten und Meditationen teilzunehmen oder im Kräutergarten mitzuarbeiten, und auch Menschen auf der Suche nach einem Gespräch finden ein offenes Ohr. Hinzu kommt das umfangreiche Kursprogramm des Klosters, das von Wanderexerzitien über Konflikt- und Kommunikationstraining bis hin zu klassischen spirituellen Angeboten reicht.
Die Geschichte des in der Nähe von Koblenz gelegenen Konvents ist im Vergleich zu manch anderem Ordenshaus noch recht jung: Die Dominikanerinnen zogen 1868 auf Initiative von Pfarrer Johann Baptist Kraus ein. Der hatte dort wenige Jahre zuvor eine Gartenanlage angelegt und eine Wallfahrtskapelle bauen lassen. In der Folgezeit wurde Arenberg zu einem beliebten Pilgerort.
Am Ende des 20. Jahrhunderts war das Kloster jedoch - wie viele andere - in seiner Existenz bedroht. Das führte zu dem ungewöhnlichen Entschluss der Dominikanerinnen, in einen Wellnessbereich zu investieren. Der Mut hat sich gelohnt: Seit seiner Wiedereröffnung ist das Kloster gut ausgelastet. Seit 2002 gehört es sogar als nördlichster Punkt zum UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal.