Vor imposanter Kulisse

Veröffentlicht am 06.01.2015 um 23:28 Uhr – Von Jens Ofiera und Gabriele Höfling – Lesedauer: 
Kloster Benediktbeuern

Bonn ‐ Als das Kloster Benediktbeuern vor knapp 1.300 Jahren gegründet wurde, hatte eine prominente Persönlichkeit die Finger im Spiel. Spektakulär auch der 1.800 Meter hohe Bergrücken im Hintergrund.

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Schon in seiner Anfangsphase unterhielt das damalige Benediktinerkloster eine erfolgreiche Schreib- und Unterrichtsschule. Seiner Ausrichtung als Ort der Forschung und Lehre blieb Benediktbeuern durch die Jahrhunderte treu. 1250 umfasste die Klosterbibliothek 250 Handschriften, die laut der Klosterhomepage das damalige höhere Bildungswesen komplett abdeckten. 1698 eröffneten die Mönche schließlich die klostereigene Hochschule.

Italienischer Frühbarock

Trotz seiner geistlichen und kulturellen Bedeutung wurde Benediktbeuern 1803 säkularisiert. Der größte Teil der wertvollen Bibliothek wurde nach München umgelagert. Seit 1930 leben in dem Kloster wieder Mönche. Diese gehören dem Orden der Salesianer Don Boscos an. Sie gründeten eine Philosophisch-Theologische Hochschule (PTH) und weitere Bildungseinrichtungen und legten somit den Schwerpunkt des klösterlichen Wirkens wieder auf die Bildung und Erziehung junger Menschen - bis die PTH 2013 schließen musste. Zudem unterhält das Kloster ein eigenes Jugendpastoralinstitut, das nach dem Ordensgründer und Jugendseelsorger Johannes Bosco benannt ist.

Bild: ©Fotolia.com/fottoo

Vor der Kulisse der bayerischen Alpen liegt das Kloster Benediktbeuern. Die Abtei wurde um 739 gegründet. Heute betreiben dort die Salesianer Don Boscos eine Philosophisch-Theologische Hochschule.

Benediktbeuern war ein Studienort mit besonderer Atmosphäre mit individueller Betreuung und vielfältigen Mitgestaltungsmöglichkeiten. 2011 wurde jedoch bekannt, dass die PTH in ihrer jetzigen Form aus finanziellen Gründen vor dem Aus steht. Sie wurde nach dem Sommersemester 2013 geschlossen. Ein Zweig der Katholischen Stiftungsfachhochschule München, der auf dem Klostergelände angesiedelt ist, bleibt jedoch erhalten.

Die lange Geschichte des Klosters spiegelt sich auch in seiner Architektur wider. Weite Teile der Anlage stehen Besuchern zur Besichtigung offen. Dazu gehören die im Stil des italienischen Frühbarocks errichtete ehemalige Abtei- und heutige Pfarrkirche St. Benedikt sowie das Refektorium und der Kreuzgang, die beide aus gotischer Zeit stammen. Außerdem können sich Besucher über das Wirken der Salesianer informieren und die historische Glashütte besuchen, in der im 19. Jahrhundert der Optiker und Physiker Joseph von Fraunhofer forschte, nach dem heute die Fraunhofer–Forschungsinstitute benannt sind.

1.800 Meter hohe Benediktenwand

Die vielfältigen Freizeitmöglichkeiten und die kulturellen Highlights des Klosters in der einzigartigen Umgebung des Voralpenlandes locken jährlich zehntausende Besucher an. Für Schulklassen bietet die Don-Bosco-Jugendherberge ein kulturelles und sportliches Aktivprogramm. Weitere attraktive Ausflugsziele in der Umgebung sind das Loisach-Kochelsee-Moor, der 1.800 Meter hohe Bergrücken "Benediktenwand" und die nahegelegenen Seen.

www.kloster-benediktbeuern.de

Von Jens Ofiera und Gabriele Höfling