Nach Trump-Anschuldigung: Joe Biden verteidigt seinen Glauben
Der demokratische US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat sich gegen Vorwürfe von Präsident Donald Trump gewehrt, er sei gegen Gott. "Wie bei so vielen Menschen war mein Glaube das Fundament meines Lebens: Er hat mir Trost in Momenten von Verlust und Unglück gegeben, mich in Zeiten des Triumphs und der Freude geerdet und demütig gemacht", teilte Biden in einem Statement am Donnerstag mit. In der aktuellen Situation sei sein Glaube ein richtungsweisendes Licht für ihn und eine "ständige Erinnerung an die grundlegende Würde und Menschlichkeit, die Gott uns allen verliehen hat".
Dass Trump seinen Glauben angreife, sei unter der Würde, die die Amerikaner von ihrem Präsidenten erwarten könnten, heißt es weiter. Der Glaube habe ihm beigebracht, seinen Nächsten zu lieben und Fremde willkommen zu heißen, während Trump versuche, das Land zu trennen und Familien auseinanderreiße.
Trump: "Er folgt einer radikalen linken Agenda..."
Zuvor hatte Trump vor Anhängern in Cleveland seinem Rivalen Gottlosigkeit vorgeworfen. "Er folgt einer radikalen linken Agenda, er will euch eure Waffen wegnehmen, er will den zweiten Verfassungszusatz zerstören, keine Religion, nichts. Er verletzt die Bibel, verletzt Gott", so der US-Präsident. "Er ist gegen Gott, gegen Waffen."
Biden ist bekennender Katholik, setzt sich aber entgegen der Lehre der Kirche politisch für ein Recht auf Abtreibung ein. Im Oktober 2019 verweigerte ihm ein katholischer Priester im Bundesstaat South Carolina daher die Eucharistie. Zu den wichtigsten Unterstützern Trumps zählen evangelikale Christen.
Eine am Dienstag veröffentlichte Analyse des "America Magazine" hatte gezeigt, dass die Bischöfe der USA ein ambivalentes Verhältnis zur Politik von Donald Trump haben, da sie in ihren Stellungnahmen zu etwa gleichen Teilen seinen Gesetzen und politischen Vorhaben zustimmen oder sie ablehnen. (cbr)