Priester erkennt Papst Franziskus nicht an – Exkommunikation
Ein Priester in der kalifornischen Stadt Sacramento (USA) ist exkommuniziert worden, weil er im Hochgebet statt des aktuellen Papstes Franziskus dessen Vorgänger Benedikt XVI. erwähnt hat. Da Jeremy Leatherby trotz einer Suspendierung weiter Sakramente gespendet und die Legitimität des Papstes angezweifelt habe, habe er sich die automatische Exkommunikation zugezogen, berichtet "The Sacramento Bee" am Wochenende. Sacramentos Bischof Jaime Soto hatte laut eigenen Angaben mehrmals vergeblich versucht, ihn zu kontaktieren.
Schon 2016 wurde Leatherby beschuldigt, priesterliche Versprechen verletzt zu haben. Daraufhin wurde er suspendiert. Leatherby feierte bis vor Kurzem dennoch weiterhin Messen, auch mit teils über 350 Besuchern, womit er gegen Corona-Auflagen verstieß. Er rechtfertigte sein Handeln dadurch, dass Kirchenschließungen das Kirchenrecht verletzen würden. Gegen ihn wird auch wegen sexuellen Fehlverhaltens Frauen gegenüber ermittelt.
Der Ortsbischof wurde gar nicht erwähnt
Während der Messen bezog er den emeritierten Papst Benedikt XVI. anstatt seines Nachfolgers in sein Gebet ein, den Namen des Ortsbischofs ließ er ganz weg. Laut eigenen Angaben ist Leatherby der Überzeugung, Benedikt XVI. sei weiterhin "der eine wahre Papst". Auf Anfragen Sotos reagierte er nicht. Der Bischof hat nun die Mitglieder seiner Diözese angewiesen, Leatherby keine Sakramente spenden zu lassen. Stattdessen sollten sie für die Versöhnung des Mannes mit der katholischen Kirche beten.
Leatherby hat hingegen betont, dass er kein Interesse daran habe, Teil der Kirche unter Papst Franziskus zu sein. Er wolle den Klerikerstand verlassen, schreibt er in einem Brief. Er wolle mit dieser Kirche nicht länger durch kanonische Bande verbunden sein. (cph)