Über 200 US-Schüler können "St. Isidore" besuchen

Erste volldigitale katholische Schule wegen Corona eröffnet

Veröffentlicht am 14.08.2020 um 11:09 Uhr – Lesedauer: 

Arlington ‐ In den von der Corona-Pandemie besonders betroffenen USA öffnen viele Schulen wieder – auch katholische. Doch nicht allen Eltern gefällt das. Die Diözese Arlington hat daher jetzt ihre erste rein virtuelle katholische Schule eröffnet.

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Die Diözese Arlington (USA) hat eine virtuelle katholische Schule eröffnet. Wie das Bistum jetzt mitteilt, wird die im August gegründete "Saint Isidore of Seville Diocesan Virtual School" zum neuen Schuljahr am 8. September den Betrieb aufnehmen. 30 Lehrer sollen bis zu 207 Schüler von der Vorschule bis zur achten Klasse unterrichten. Zwei Drittel der diözesanen Schulen wollen laut dem Schulbeauftragten des Bistums, Joseph Vorbach, im Herbst den Präsenzbetrieb wieder aufnehmen. Insbesondere Lehrer und Eltern von Kindern, die zur Corona-Risikogruppe gehören, hätten jedoch den Wunsch nach einem dauerhaften virtuellen Unterricht geäußert, so Vorbach gegenüber der Kirchenzeitung Arlington Catholic Herald.

Die Anmeldung ist für das ganze Schuljahr verpflichtend. "Auch wenn es noch einige Unsicherheit gibt, welche Auswirkungen das Virus auf unser Erziehungssystem hat, können sich Eltern darauf verlassen, dass sie mit der Entscheidung für St. Isidore das ganze Jahr online in einem katholischen Umfeld erzogen werden", betont der Schulbeauftragte. Die rein virtuelle Schule ermögliche es, auf Masken, "social distancing" und weitere Schutzmaßnahmen zu verzichten. Dafür könne sie sich stärker auf die Bildung der Schüler konzentrieren. Der Lehrplan entspricht dabei dem der anderen katholischen Schulen im Bistum, die ebenfalls bereits Erfahrung mit Online-Unterricht gesammelt haben. Zum Angebot gehört auch eine wöchentliche gemeinsame Online-Eucharistiefeier für die Schulgemeinschaft.

Von Anfang an virtuell geplant

"St. Isidore macht besonders, dass die Schule von Anfang an als virtuelle geplant wurde und so bewährte Praktiken der Online-Bildung noch besser umsetzen kann, etwa indem von vornherein mit kleineren Klassenstärken geplant wird", erläutert die stellvertretende Schulbeauftragte des Bistums, Renee White. Patron der Schule ist der heilige Isidor von Sevilla. Der letzte der spätantiken Kirchenväter ist zwar nicht offiziell zum Patron des Internets bestellt, wird aber seit Jahren in dieser Funktion von der Netzgemeinde verehrt.

Das Schulgeld beträgt 6000 US-Dollar pro Jahr. Damit sollen auch diözesane Schulen unterstützt werden, die Schüler an die virtuelle Schule verlieren. Vorerst ist ein Schuljahr geplant. Danach soll überprüft werden, ob die Schule dauerhaft in dieser Form bestehen bleibt oder ihr Angebot auf Eltern ausweitet, die ihr Kind selbständig zuhause unterrichten wollen.

St. Isidore ist nicht die einzige virtuelle katholische Schule. Seit über zehn Jahren betreibt die Erzdiözese Miami eine virtuelle Schule, die auch einen zwölfjährigen Zug anbietet. Weitere katholische Anbieter unterstützen Eltern beim Homeschooling oder bieten katholische Glaubensbildungsprogramme an, die zusätzlich zum regulären Schulbetrieb absolviert werden können. (fxn)