Bistum Aachen: Trotz Corona keine Einsparungen notwendig
Das Bistum Aachen hat angekündigt, trotz in der Corona-Krise geringer ausfallender Kirchensteuereinnahmen keine Einsparungen vornehmen zu müssen. "Durch die in guten Jahren gebildeten Rücklagen sind wir in der Lage, die durch die Pandemie bedingten Einnahmeausfälle auszugleichen", wird der Ökonom des Bistums Aachen, Martin Tölle, in einer Pressemitteilung der Diözese am Montag zitiert. Für die Jahre 2021 und 2022 blieben die finanziellen Zuweisungen an die Pfarreien inklusive einer Anpassung an tarifliche Steigerungen sowie die Inflation stabil, so Tölle. Der diözesane Kirchensteuerrat wolle mit dieser Entscheidung eine möglichst große Planungssicherheit für die Kirchengemeinden, Verbände und anderen kirchlichen Einrichtungen schaffen.
Für das Jahr 2020 erwarte man abgeleitet aus staatlichen Steuerschätzungen einen Rückgang der Kirchensteuererträge um etwa 25 Millionen Euro, heißt es in der Mitteilung aus der Diözese. Das entspricht rund zehn Prozent der sonstigen Einnahmen aus der Abgabe. Der Verzicht auf Einsparungen in der Corona-Krise solle auch dem synodalen Gesprächs- und Veränderungsprozess "Heute bei dir" im Bistum Aachen zu Gute kommen. Die Frage nach den zukünftigen pastoralen Schwerpunkten etwa nach der Ausgestaltung von pastoralen Räumen solle nicht aufgrund finanzieller Notwendigkeiten entschieden werden müssen.
Mehrere deutsche Bistümer haben in den vergangenen Monaten bereits Bau- und Investitionsstopps aufgrund der erwartbaren finanziellen Ausfälle in der Corona-Krise ausgesprochen. Die Diözesen Mainz, Speyer und Würzburg kündigten eine Haushaltssperre an. Es sollten nur noch Zahlungen vorgenommen werden, die wirklich notwendig seien. Auch frei werdende Stellen in diesen Diözesen werden vorerst nicht besetzt. (rom)