Bischof Overbeck: Weihnachtsgottesdienste an alternativen Orten feiern
Bischof Franz-Josef Overbeck ruft die Pfarreien im Bistum Essen angesichts der Corona-Pandemie zu neuen Gottesdienstformen im Advent und an Weihnachten auf. Gemeinden könnten "auch alternative Orte in Erwägung ziehen, an denen - vielleicht gemeinsam mit weiteren Pfarreien - auch eine größere Zahl von Menschen Platz finden können", schreibt der Ruhrbischof in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief an die Seelsorger. Gerade für Familien seien die Weihnachtsgottesdienste wichtig, die auch ohne Kommunionfeier stattfinden könnten. Zudem sehe er ökumenische Feiern im Advent und an Heiligabend als sinnvolle Zeichen. Um für möglichst viele Menschen ein Angebot zu schaffen, sollte es zudem kürzere, dafür aber mehr Feiern als sonst geben. Der Bischof appellierte an "weitere Partner aus Gesellschaft und Kultur", die Gottesdienste zu unterstützen.
Die Pandemie könne an den bevorstehenden Feiertagen "als sehr belastend und bedrohlich erfahren" werden, so Overbeck weiter. Hier könne die christliche Weihnachtsbotschaft Trost spenden. Die Menschwerdung Gottes sei Zuspruch, "dass wir gerade in den Bedrohungen des Lebens nicht alleine sind, sondern in Gott einen tragenden Grund finden, der uns dunkle Zeiten durchstehen und bewältigen lässt".
Auch bei der evangelischen Kirche gibt es bereits Überlegungen für Alternativen zu Feiern in den Kirchen. Der rheinische Präses Manfred Rekowski etwa hatte bereits im September von Gemeinden berichtet, die für den Heiligen Abend ein Zirkuszelt mieten oder Gottesdienste ökumenisch auf einem Parkdeck anbieten wollen. Er selber überlege, mit seiner Gemeinde in Wuppertal einen Gottesdienst auf dem Friedhof zu feiern: "Wir müssen in alle Richtungen denken, um niemanden abweisen zu müssen." (tmg/KNA/epd)