Aus 180 Seelsorgebereichen sollen 50 bis 60 Großpfarreien entstehen

Große Befürchtungen wegen geplanter Pfarreienreform im Erzbistum Köln

Veröffentlicht am 09.10.2020 um 15:06 Uhr – Lesedauer: 

Köln ‐ Im Erzbistum Köln sollen in den kommenden zehn Jahren aus heute 180 Seelsorgebereichen etwa 50 bis 60 Großpfarreien entstehen: Doch bei sogenannten Seelsorgebereichsforen äußerten nun viele Betroffene Kritik und Befürchtungen.

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Kritische Einwände zu den im Erzbistum Köln geplanten Reformen haben sechs sogenannte Seelsorgebereichsforen geprägt. An den teils digitalen Dialogveranstaltungen nahmen in den vergangenen vier Wochen rund 6.500 Personen aus 174 der 180 Seelsorgebereiche teil, wie das Erzbistum Köln am Donnerstag mitteilte. Große Befürchtungen seien geäußert worden, ob Ehrenamtliche die anfallenden Aufgaben in den künftig größeren Pfarreien bewältigen können.

Das "Zielbild" des Pastoralen Zukunftsweges im Erzbistum Köln sieht vor, dass in den kommenden zehn Jahren aus den heute 180 Seelsorgebereichen wegen der rückläufigen Zahl an Mitgliedern und Priestern etwa 50 bis 60 Großpfarreien entstehen. Sie sollen jeweils von einem multiprofessionellem Team mit einem Priester an der Spitze geleitet werden. Unter dem "Dach" der Pfarreien soll sich das Gemeindeleben vor Ort entfalten - insbesondere durch ehrenamtliches Engagement.

Woher sollen die jungen Leute kommen?

Immer wieder wurde den Angaben zufolge bei den Veranstaltungen die Frage gestellt, wo die - vor allem jungen - Leute herkommen, die künftig das Pfarrei- und Gemeindeleben gestalten sollen. Vieles werde nicht mehr wie gewohnt geleistet werden können.

In den Diskussionen betonten Vertreter der Bistumsleitung, dass das Ehrenamt gestärkt werden solle, etwa durch Engagementförderer im Leitungsteam einer Pfarrei. Entlastung sei auch von hauptberuflichen Verwaltungsleitern zu erwarten. Der absehbare zahlenmäßige Rückgang von Hauptberuflichen, Mitgliedern und Mitteln sei aber nicht nur ein "äußerliches Problem", das bloß strukturelle Anpassungen erfordere. Vielmehr müsse es auch ein "inneres Wachstum" in Glaubensfragen geben - und die Bereitschaft, darüber zu reden. (KNA)