Mexikos Präsident fordert erneut Entschuldigung des Papstes
Mexikos linksgerichteter Präsident Andres Manuel Lopez Obrador hat erneut eine Entschuldigung vom Papst gefordert. Wie mexikanische Medien am Wochenende berichteten, ließ er Franziskus einen entsprechenden Brief durch seine Ehefrau überreichen. Darin wird eine Entschuldigung für die "abscheulichen Gräueltaten" der spanischen Eroberung 1521 verlangt, die auch im Namen der katholischen Kirche geschehen seien. Eine solche Geste wäre "ein Akt der Demut und gleichzeitig der Größe", hieß es. Der Vatikan bestätigte in einer Mitteilung zwar den Besuch der Präsidenten-Gattin vom Samstag, machte dazu jedoch keine weiteren Angaben.
Bereits Anfang 2019 hatte Lopez Obrador gefordert, der Papst sowie der spanische König sollten für Verbrechen an den indigenen Völkern um Vergebung bitten. Zu diesem Zweck ließ das mexikanische Staatsoberhaupt Briefe an Franziskus und König Felipe VI. verschicken. Vor allem in Spanien stieß der Vorstoß auf Unverständnis. 2021 könne ein Jahr der "historischen Aussöhnung" werden, hieß es damals in den beiden Schreiben. Das Gedenkjahr 2021 ist für Mexiko aus mehreren Gründen besonders wichtig. Im Jahr 1521 fiel die Azteken-Hauptstadt Tenochtitlan an die spanischen Eroberer, 1821 erlangte Mexiko seine Unabhängigkeit. (KNA)