Erzbischof Schick kritisiert "unverbesserliche Corona-Leugner"
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat sich gegen ein Kleinreden der Herausforderung durch die Corona-Pandemie gewandt. Kirche und Welt seien in einer tiefgreifenden, bis an die Wurzel gehenden Orientierungsphase, sagte Schick am Samstag in seiner Predigt bei der Herbstvollversammlung des Diözesanrats der Katholiken. "Das versteht im Augenblick fast jeder, außer einigen unverbesserlichen Corona-Leugnern, die auch oft noch einen dümmlichen Rassismus und Nationalismus vertreten."
Die Botschaft des Evangeliums sei angesichts der Herausforderungen umso wichtiger. Diese dürfe der Welt nicht vorenthalten werden, "weil wir ihr sonst Licht und Wahrheit, Geist und Leben rauben, die so wichtig sind für die gute zukünftige Entwicklung", so der Erzbischof laut einem vorab verbreiteten Text vor dem Laiengremium. "Jesus Christus will, dass sich jeder Mensch in all seinen Dimensionen gut entwickelt und er so ein guter Mitmensch und ein engagierter Mitarbeiter am Gemeinwohl wird."
Bedford-Strohm: Regelungen freiwillig einhalten
Unterdessen hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, angesichts steigender Infektionszahlen dazu aufgerufen, die notwendigen Regeln zur Eindämmung der Pandemie einzuhalten. Dies solle nicht nur aus Zwang oder aus Angst vor Sanktionen erfolgen, sondern aus freier Verantwortung, betonte er am Freitag in Hannover. Auch die Kirchen wollten sich daran "nach Kräften beteiligen".
Tausende von Haupt- und Ehrenamtlichen in der Kirche hätten in den vergangenen Monaten gezeigt, dass sie sehr verantwortungsvoll mit den möglichen Spielräumen umgingen, so der EKD-Ratsvorsitzende. Das werde auch bei den Gottesdiensten zum Weihnachtsfest der Fall sein. "Die Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln ist für uns selbstverständlich", erklärte Bedford-Strohm. Außer den Gottesdiensten in den Kirchen sollten "wo immer möglich" auch Freiluftgottesdienste angeboten werden, so dass viele Menschen daran teilnehmen könnten.
An die politisch Verantwortlichen richtete der Bischof die Erwartung, mit möglichen Regelungen für Obergrenzen so umzugehen, dass von den Kirchen genügend gottesdienstliche Angebote gemacht werden könnten "und damit dem besonderen Stellenwert der Freiheit zur Religionsausübung gerade an Weihnachten Rechnung getragen wird". (mal/KNA)