Basilika-Morde: Attentäter von Nizza nicht vernehmungsfähig
Der Attentäter von Nizza ist auch am Freitag offenbar weiter nicht vernehmungsfähig. Der 21-jährige Migrant aus Tunesien war nach seiner Tat von der Polizei angeschossen worden und müsse ein zweites Mal operiert werden, berichten französische Medien. Ein potenzieller Mitwisser, ein 47-jähriger Mann, sei in Gewahrsam genommen worden.
Antiterror-Staatsanwalt Jean-Francois Ricard teilte (Donnerstagsabend) den Medien mit, bei der Tatwaffe handele es sich um ein 17 Zentimeter langes Messer. Die Sicherheitskräfte hätten zudem den Rucksack des Täters sichergestellt. Darin befanden sich den Angaben zufolge zwei weitere Messer, ein Koran sowie zwei Handys.
Zwei Frauen, ein Mann starben
Der islamistische Attentäter hatte am Donnerstagmorgen in der Basilika Notre-Dame mehrere Personen angegriffen. Drei Menschen wurden getötet und sechs weitere verletzt. Eine 60-jährige Frau und der 55-jährige Küster starben noch in der Kirche. Eine 44-jährige Familienmutter aus Brasilien konnte sich schwerverletzt in eine naheliegende Bar retten, starb dort aber kurz darauf.
Die von einem Augenzeugen verständigte Polizeieinheit wurde nach Angaben des Staatsanwalts von dem Attentäter attackiert, der dabei "Allahu akbar" (Gott ist der Größte) rief. Niedergeschossen, sei er ins Krankenhaus gebracht und dort operiert worden.
Auch in einem Vorort von Avignon in Südfrankreich hatte es am Donnerstag einen islamistischen Vorfall gegeben. In Montfavet bedrohte ein Mann laut Polizeiangaben mehrere Passanten mit einer Pistole. Medien berichten, er habe ebenfalls "Allahu akbar" geschrien. Polizisten hätten den Mann erschossen, hieß es. Zudem wurde in Lyon ein Mann in afghanischer Kleidung mit einem Messer in der Hand festgenommen. Die Angriffe hatten weltweit Entsetzen hervorgerufen. Vertreter aus Kirche und Politik zeigten sich schockiert und sagten den Opfern, Angehörigen und ganz Frankreich Solidarität und Gebet zu. (tmg/KNA)