Aktualisierte Kardinalsstatistik veröffentlicht

Nach Irritationen: Vatikan korrigiert Zahl der Papstwähler

Veröffentlicht am 05.11.2020 um 09:51 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Ist der zurückgetretene Kardinal Giovanni Angelo Becciu noch Papstwähler oder ist er es nicht? Zuletzt hatte der Vatikan mit seinen Angaben irritiert. Nun veröffentlicht er eine aktualisierte Kardinalsstatistik. Noch vor dem Konsistorium am 28. November sorgt eine Personalie für weitere Veränderungen.

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Nach knapp sechs Wochen hat der Vatikan seine amtliche Biografie von Kardinal Giovanni Angelo Becciu und die Kardinalsstatistik aktualisiert. Auf den vatikanischen Internetseiten erscheint Becciu jetzt als ehemaliger Präfekt der Heiligsprechungskongregation. Die Zahl der Papstwähler wird nun korrekt mit 120 angegeben. Bislang führte der Vatikan den 72-Jährigen aufgrund seines Alters immer noch als Teilnehmer eines möglichen Konklave auf; allerdings verzichtete Becciu bei seinem Rücktritt als Präfekt am 24. September zugleich auf die Rechte seines Kardinalsstandes.

Am 12. November ändert sich die Statistik erneut, wenn Kardinal Donald Wuerl, emeritierter Erzbischof von Washington, 80 Jahre alt wird und sich der Kreis der Papstwähler damit auf 119 verringert. Für den 28. November hat Papst Franziskus ein Konsistorium angekündigt, mit dem er dem Kardinalskollegium neun konklaveberechtigte Mitglieder hinzufügt. Vier der insgesamt 13 neuen Kardinäle sind bereits über 80.

Ein Kardinal ist der höchste katholische Würdenträger nach dem Papst, das Kardinalskollegium das wichtigste Beratergremium des Kirchenoberhaupts. Es hat zudem die Aufgabe, für die Papstwahl zu sorgen. Der Pontifex bestimmt die Kardinäle frei. Kreiert werden sie durch ein Dekret, das der Papst bei einem Konsistorium verkündet. In der Vergangenheit bestand das Kardinalskollegium mehrheitlich aus Europäern, mit einem sehr großen Anteil an Italienern. Verstärkt seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) vollzieht sich eine Internationalisierung. (tmg/KNA)