Initiative "Querdenken 711" wolle Schüler gezielt ansprechen

Bistum Münster warnt vor bundesweiter Aktion gegen Maskenpflicht

Veröffentlicht am 06.11.2020 um 10:45 Uhr – Lesedauer: 

Münster ‐ Die Initiative "Querdenken 711" wolle Schüler auf dem Schulweg gezielt ansprechen und zum Widerstand gegen das Tragen einer Maske auffordern: Das Bistum Münster warnt nun explizit vor der kommenden Aktion.

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Das Bistümer Münster und Essen warnen vor einer bundesweiten Aktion gegen Maskenpflicht am 9. November. Die Initiative "Querdenken 711" wolle Schüler auf dem Schulweg gezielt ansprechen und zum Widerstand gegen das Tragen einer Maske auffordern, teilte die Diözese Münster am Donnerstag mit. "Wir haben unsere Schulleitungen gebeten, die Schülerinnen und Schüler aufzuklären und auch die Eltern warnend auf das Vorhaben der Initiative hinzuweisen", sagte der Leiter der bischöflichen Schulabteilung, William Middendorf. Schüler müssten sich an geltende Regeln halten, um die eigene Gesundheit und die Gesundheit anderer zu schützen.

Das Bistum Münster schließt sich damit nach eigenen Angaben einer Warnung des nordrhein-westfälischen Schulministeriums an. Bereits am Mittwoch hatte sich der Staatssekretär im NRW-Schulministerium, Mathias Richter, in einer Mail an die Bildungseinrichtungen gewandt. Für Schulen gelte das Gebot politischer Neutralität, jedoch sei "auch die Fürsorge für die Schülerinnen und Schülern handlungsleitend". Im Rahmen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung respektierten Schulen unterschiedliche Auffassungen von Schülern. Dies beinhalte jedoch nicht Handlungen, die zu Rechtsverstößen und Gesundheitsgefährdungen führten. Auch das Schuldezernat im Bistum Essen schloss sich der Kritik des Schulministeriums an.

"Querdenken" organisiert in ganz Deutschland Kundgebungen und Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung. Ende August kamen etwa in Berlin 40.000 Menschen zu einer Großkundgebung zusammen. Unter Rednern und Mitdemonstranten finden sich auch Verschwörungstheoretiker und Rechtsextreme. Der Zusatz "711" nimmt Bezug auf die Telefon-Vorwahl Stuttgarts "0711". In der baden-württembergischen Landeshauptstadt war die Initiative im April 2020 das erste Mal in Erscheinung getreten. (tmg/KNA)

6.11., 12:35 Uhr: Ergänzt um Essen.