Bistum Regensburg: Bestürzte Reaktionen auf geköpfte Marienstatue
Eine Marienstatue, der von Unbekannten der Kopf abgeschlagen wurde, hat im Bistum Regensburg für zahlreiche bestürzte Reaktionen gesorgt. Das Facebook-Posting über den Fall der geköpften Madonna in der Jesuitenkirche in Straubing hat bislang über 400.000 Menschen erreicht und wurde mehr als 4.000 Mal geteilt, wie die Diözese Regensburg am Montag mitteilte. Die Zahlen seien wesentlich höher als bei anderen Inhalten von größerer Bedeutung, die das Bistum in dem sozialen Netzwerk normalerweise teilt. Viele Menschen seien demnach von der gewaltsamen Beschädigung der Muttergottes-Statue schockiert, die sich Ende Oktober ereignet hatte.
Ein Polizist hatte den Kopf der Marienstatue auf dem Weg zur Arbeit auf dem Bürgersteig vor der Straubinger Kirche gefunden. Dem Kopf war eine Mund-Nasen-Bedeckung übergezogen worden. Im Innern der Kirche fand der Beamte die umgestürzte und beschädigte Marienstatue vor. Die Kriminalpolizei ermittele derzeit noch in alle Richtungen, da auch ein Unfall oder Versehen nicht ausgeschlossen sei. Mit dieser Annahme ließe sich allerdings der Fund des Kopfes mit Maske vor der Kirche nur schwer erklären.
Pfarrer Vasile Reut von der rumänisch-orthodoxen Kirche, die die katholische Jesuitenkirche seit mehreren Jahren nutzt, zeigte sich erschüttert über diesen Fall von Vandalismus. Die Madonna sei von den Gläubigen aus der rumänisch-orthodoxen und der römisch-katholischen Kirche gleichermaßen verehrt worden, so Reut. Der materielle Schaden sei relativ gering, aber der seelische Wert der Figur unersetzbar. "Ich habe eine große Traurigkeit im Herzen. Ich spüre großes Entsetzen und empfinde es als Schikane", so der Pfarrer. "Wer das getan hat, hat mit Gott nichts zu tun. Und es ist egal, ob jemand etwas gegen die Kirche hat oder gegen Corona – Fremdeigentum darf man nicht beschädigen. In der Kirche verhält man sich anders." (rom)
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