Nach Protesten gegen Versetzung: Bischof Genn spricht mit Pfarrer

Münsters Bischof Felix Genn hat sich mit dem Münsteraner Pfarrer getroffen, dessen angekündigte Versetzung in der vergangenen Woche zu Protesten unter Gläubigen seiner derzeitigen Kirchengemeinde geführt hatte. Das Gespräch fand am Samstag "in einer offenen Atmosphäre" statt, teilte das Bistum Münster am Wochenende mit. Der betroffene Pfarrer bekräftigte demnach bei der Unterredung, dass er gerne in seiner Gemeinde geblieben wäre. Die Versetzung sei jedoch nach mehreren Gesprächen in Abstimmung mit ihm getroffen worden, so der Geistliche.
Genn und der Priester stimmten darin überein, dass die Proteste für den Verbleib des Pfarrers in der Gemeinde als "Zeichen einer hohen Wertschätzung" für dessen seelsorgliche Arbeit zu werten seien. Dieser Aufruhr dürfe jedoch nicht, wie teilweise geschehen, zu persönlichen Angriffen gegen andere Seelsorger oder Gremienvertreter der Pfarrei führen. Wichtig sei zudem, nun in der gesamten Pfarrei "nach vorne zu schauen", da es im kommenden Jahr zu einer personellen Neuaufstellung der Priester in der Kirchengemeinde kommen werde.
Am vorletzten Wochenende hatte der Personalchef des Bistums, Karl Render, in den Gottesdiensten der betroffenen Pfarrei ein Schreiben Genns verlesen, in dem die Versetzung des beliebten Pfarrers angekündigt wurde. Er ist bereits seit 17 Jahren in der Münsteraner Gemeinde tätig. Eine von Unterstützern des Geistlichen angekündigte Demonstration gegen die Versetzung auf dem Domplatz wurde von den Veranstaltern nach eigenen Angaben als "Zeichen der Deeskalation" abgesagt, wie das Internetportal der Bistumszeitung "Kirche und Leben" am Samstag vermeldete. (rom)