Bistum Passau: Investitionen für Filial- und Nebenkirchen zurückfahren
Das Bistum Passau rechnet im aktuellen Haushaltsjahr gegenüber 2020 mit einem deutlich größeren rechnerischen Minus. Es soll 14 Millionen Euro betragen - nach zuletzt gut fünf Millionen Euro, wie das Bistum am Dienstag bei der Veröffentlichung seines Haushalts mitteilte. Allein bei den Einnahmen aus der Kirchensteuer wird ein Rückgang um 10 Millionen Euro erwartet.
Deshalb will das Bistum noch mehr sparen, vor allem bei Bauausgaben. "Wir konzentrieren uns auf den Erhalt der Pfarrkirchen", sagte Finanzdirektor Josef Sonnleitner. Investitionen für Filial- und Nebenkirchen würden umfassend zurückgefahren. Für die Kirchenstiftungen soll es 2021 von der Diözese demnach nur noch Zuschüsse für Bauvorhaben in Höhe von insgesamt 10,5 Millionen Euro geben. Vor zwei Jahren flossen noch 17,9 Millionen Euro. Bei den sonstigen Zuschüssen an die Kirchenstiftungen sind den Angaben zufolge keine Kürzungen geplant.
Nicht nur Corona ist verantwortlich
Corona ist für den Sparkurs nicht allein maßgeblich, wie Sonnleitner ausführte. "Die weltweite Pandemie beschleunigt lediglich eine Entwicklung, auf die wir seit Jahren zusteuern." Die Einnahmeverluste bei der Kirchensteuer seien zwar nicht so drastisch ausgefallen wie noch während der ersten Corona-Welle im Mai 2020 befürchtet. Wie sich die zweite Welle und der aktuelle Lockdown auswirkten, lasse sich derzeit aber auch nicht verlässlich vorhersagen.
Zuletzt hatten mehrere deutsche Diözesen Sparkurse angekündigt, bei denen auch der Immobilienbestand geprüft werden soll. Das Erzbistum Hamburg etwa will alle seine Immobilien auf den Prüfstand stellen und einen Teil der Gebäude verpachten oder verkaufen. Mit dem angestoßenen Reformprozess wolle man "die notwendigen Schritte" gehen, um insbesondere durch die Reduzierung von Gebäudekosten eine sichere "Zukunftsgestaltung zu ermöglichen", hieß es. (tmg/KNA)