Frauennetzwerk "Catholic Women's Council" verteidigt "Maria 2.0"
Das globale Netzwerk katholischer Frauenorganisationen "Catholic Women's Council" (CWC) hat die vermeintliche Befassung des Vatikans mit der Initiative "Maria 2.0" kritisiert. Dass die Frauen von "Maria 2.0" Gegenstand einer Untersuchung durch die römische Glaubenskongregation werden sollten, sei "unverständlich", heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Stellungnahme des CWC. Es sei der "gemeinsame Kampf" der beiden Organisationen, "für eine Kirche einzutreten, die das Evangelium und seine Botschaft der Gerechtigkeit ernst nimmt", so der CWC weiter.
Am Mittwoch hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) berichtet, dass sich der Vatikan aufgrund einer im November erfolgten Protestaktion mit "Maria 2.0" befasse. Damals hatte etwa ein Dutzend Aktivistinnen der Bewegung mit einem "Beichtmobil" vor dem Kölner Dom für die Veröffentlichung des Kölner Missbrauchsgutachtens demonstriert. Die Frauen von "Maria 2.0" haben indes nach eigenen Angaben keine Kenntnis davon, ob sich die vatikanische Glaubenskongregation tatsächlich mit ihnen beschäftigt.
Auch "Catholic Women Speak" schließt sich an
Der Solidaritätsbekundung des CWC mit "Maria 2.0" hat sich auch die Organisation "Catholic Women Speak" angeschlossen. Die Verantwortlichen des Frauennetzwerks unterstrichen das Anliegen einer konsequenten Missbrauchsaufarbeitung. Man sei nicht bereit, "in einer von Skandalen geprägten und von Klerikalismus und missbräuchlichen Machtverhältnissen dominierten institutionellen Kirche wieder als Katholiken zweiter Klasse behandelt zu werden".
Der CWC wurde 2019 in Stuttgart als Zusammenschluss katholischer Frauenverbände und Initiativen aus Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz gegründet und im Folgejahr zu einem globalen Netzwerk erweitertet. Er setzt sich nach eigener Auskunft "für die volle Anerkennung der Würde und Gleichberechtigung von Frauen in der Kirche" ein. (mfi)