Katholischer Preis gegen Fremdenfeindlichkeit geht nach Sachsen
Die Initiative "Ostritzer Friedensfest" erhält die mit 5.000 Euro dotierte Hauptauszeichnung des Katholischen Preises gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Das teilte die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) am Dienstag in Bonn mit. Die Initiative habe seit 2018 sieben "Friedensfeste" in der Stadt in Sachsen organisiert, hieß es. Entstanden sei sie aus dem Protest gegen ein rechtsextremes Musikfestival am Rande von Ostritz.
Die beiden mit jeweils 2.500 Euro dotierten zweiten Preise gehen an den Malteser-Integrationsdienst Wuppertal für das generationen- und kulturverbindende Projekt "Verlorene Orte" sowie an die Gefängnisseelsorge im Bistum Fulda für das Musik-Projekt "Divine Concern". Die Preisverleihung soll, sofern die Corona-Lage es zulässt, am 8. Juni im Deutschen Olympia- und Sportmuseum Köln stattfinden.
Für die Jury wies der Vorsitzende der Migrationskommission der Bischofskonferenz, Hamburgs Erzbischof Stefan Heße, auf die traurige Aktualität der Thematik hin. "In den vergangenen Jahren wurde unsere Gesellschaft von rechtem Terror erschüttert; erst vor wenigen Wochen haben wir der Ermordeten von Hanau gedacht." Der Platz von Christen sei an der Seite der Opfer rassistischer Gewalt, betonte Heße. "Gemeinsam mit vielen anderen Menschen guten Willens setzen wir uns für ein friedliches Miteinander ein - gerade in schwierigen Zeiten."
Auf Anregung der Migrationskommission lobt die Bischofskonferenz seit 2015 alle zwei Jahre den Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus aus. Mit dem Preis werden Personen und Gruppen ausgezeichnet, "die sich in Deutschland aus dem katholischen Glauben heraus im Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus beziehungsweise für ein respektvolles Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft engagieren".
Katholischer Medienpreis mit neuer Kategorie
Ebenfalls am Dienstag kündigte die DBK an, dass der Katholische Medienpreis künftig auch in der Kategorie "Internet" verliehen wird. Ziel sei, "den digitalen Entwicklungen der Medienwelt Rechnung zu tragen", teilte die Bischofskonferenz mit. Die bisherigen Kategorien "Print", "Hörfunk" und "Fernsehen" bleiben demnach bestehen; insgesamt ist der Preis mit 12.000 Euro dotiert. Bis zum 12. April können sich Journalisten für die diesjährige Preisverleihung bewerben. Die Beiträge müssen zwischen dem 18. April 2020 und dem 12. April 2021 erschienen sein beziehungsweise erscheinen.
Ausgezeichnet werden laut Bischofskonferenz "Beiträge, die die Orientierung an christlichen Werten sowie das Verständnis für Menschen und gesellschaftliche Zusammenhänge fördern, das humanitäre und soziale Verantwortungsbewusstsein stärken und zum Zusammenleben unterschiedlicher Gemeinschaften, Religionen, Kulturen und Einzelpersonen beitragen". Journalisten sollten "durch den Preis zu einer qualitäts- und wertorientierten Berichterstattung motiviert werden". (tmg/KNA)