Augsburger Oberhirte kritisiert Anhänger von Verschwörungsmythen

Bischof Meier warnt vor Missbrauch von Religion durch "Querdenker"

Veröffentlicht am 21.03.2021 um 12:58 Uhr – Lesedauer: 

Augsburg ‐ Bischof Bertram Meier ist kein Freund der "Querdenker"-Bewegung und findet deutliche Worte für seine Kritik: Die Verschwörungstheoretiker unter den Corona-Skeptikern würden ihn zur "Weißglut" bringen.

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Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat vor einer Instrumentalisierung religiöser Symbole durch "Querdenker" gewarnt. "Missbrauch der Religion, Instrumentalisierung religiöser Symbole - da mache ich nicht mit", sagte Meier der "Augsburger Allgemeinen" (Montag). Er äußerte sich im "Glaubenspodcast: Über Gott und die Welt" der Zeitung.

Zugleich kündigte Meier für Ostern Widerstand gegen derartiges Vorgehen an: "Da werde ich, wenn das geschehen sollte - etwa auch in der Karwoche oder an Karfreitag - mir die Freiheit nehmen zu sagen: Mit mir so nicht!" Hintergrund ist, dass bei Demonstrationen von "Querdenker" in der Vergangenheit immer wieder auch christliche Symbole wie Kreuze zum Einsatz kamen. Der Bischof kritisierte Anhänger von Verschwörungsmythen unter den Gegnern der Corona-Maßnahmen: "Mich kann zur Weißglut bringen, wenn jemand immer wieder gebetsmühlenartig das Gleiche sagt und meint: Wenn's zehn Mal gesagt ist, wird es wahrer."

Der evangelisch-lutherische Regionalbischof im Kirchenkreis Augsburg und Schwaben, Axel Piper, sagte im Podcast der "Augsburger Allgemeinen", dass er sich sehr über "Querdenker" ärgere. Es sei nicht fair, wenn ihm unterstellt würde, er sei ein "Schlafschaf". Dies sei ein Begriff, den vor allem Verschwörungsgläubige verwendeten, um sich selbst als "Wissende" darzustellen, betonte Piper. (rom/epd/KNA)