Bischof Meier warnt vor Missbrauch von Religion durch "Querdenker"
Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat vor einer Instrumentalisierung religiöser Symbole durch "Querdenker" gewarnt. "Missbrauch der Religion, Instrumentalisierung religiöser Symbole - da mache ich nicht mit", sagte Meier der "Augsburger Allgemeinen" (Montag). Er äußerte sich im "Glaubenspodcast: Über Gott und die Welt" der Zeitung.
Zugleich kündigte Meier für Ostern Widerstand gegen derartiges Vorgehen an: "Da werde ich, wenn das geschehen sollte - etwa auch in der Karwoche oder an Karfreitag - mir die Freiheit nehmen zu sagen: Mit mir so nicht!" Hintergrund ist, dass bei Demonstrationen von "Querdenker" in der Vergangenheit immer wieder auch christliche Symbole wie Kreuze zum Einsatz kamen. Der Bischof kritisierte Anhänger von Verschwörungsmythen unter den Gegnern der Corona-Maßnahmen: "Mich kann zur Weißglut bringen, wenn jemand immer wieder gebetsmühlenartig das Gleiche sagt und meint: Wenn's zehn Mal gesagt ist, wird es wahrer."
Der evangelisch-lutherische Regionalbischof im Kirchenkreis Augsburg und Schwaben, Axel Piper, sagte im Podcast der "Augsburger Allgemeinen", dass er sich sehr über "Querdenker" ärgere. Es sei nicht fair, wenn ihm unterstellt würde, er sei ein "Schlafschaf". Dies sei ein Begriff, den vor allem Verschwörungsgläubige verwendeten, um sich selbst als "Wissende" darzustellen, betonte Piper. (rom/epd/KNA)