Bistum: Papst Franziskus forderte seinen Rücktritt

US-Bischof wegen Umgang mit Missbrauchsfällen zurückgetreten

Veröffentlicht am 13.04.2021 um 17:34 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Papst Franziskus hatte seinen Rücktritt gefordert – und ihn nun auch angenommen: Michael Hoeppner ist nicht mehr Bischof der US-Diözese Crookston. Laut einer Untersuchung hat er es "versäumt, sich an geltende Normen zu halten".

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Wegen Verfehlungen im Umgang mit Missbrauchsfällen ist Bischof Michael Hoeppner (71) von Crookston/USA zurückgetreten. Gleichzeitig ernannte der Papst den emeritierten Bischof von Des Moines, Richard Pates (78), zum vorübergehenden Verwalter der Diözese im US-Bundesstaat Minnesota, teilte der Vatikan am Dienstag mit. Laut einer Erklärung der Diözese hatte der Papst Hoeppners Rücktritt gefordert und nun angenommen.

Wie Diözesansprecherin Janelle Gergen weiter mitteilte, ging dem Rücktritt eine Untersuchung durch Erzbischof Bernard Hebda von St. Paul und Minneapolis voraus. Derzufolge hatte Hoeppner es "versäumt, sich an geltende Normen zu halten, als er mit Vorwürfen sexuellen Missbrauchs konfrontiert wurde", an denen Geistliche seiner Diözese beteiligt waren.

Mit dem Motu Proprio "Vos estis lux mundi" ("Ihr seid das Licht der Welt") von 2019 hatte der Papst die Aufsichts- und Rechenschaftspflicht von Bischöfen und Ordensoberen im Umgang mit Verdachtsfällen von Missbrauch genauer geregelt. Gleichzeitig wurden damit Strafverfahren bei Verstößen verschärft. Der Text spricht von "Handlungen und Unterlassungen", die darauf abzielen, weltliche oder kirchliche Untersuchungen zu umgehen. Vertuschung ist demnach eine Pflichtwidrigkeit, die disziplinarisch geahndet werden kann – jedoch keine Straftat. Hoeppner war der erste Bischof in den USA, gegen den diese Vorschriften angewandt wurden. (cbr/KNA)