Erste Absagen für Sternberg-Nachfolge

ZdK-Präsidentschaft: Lücking-Michel und Flachsbarth kandidieren nicht

Veröffentlicht am 26.04.2021 um 13:15 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Sie galten als aussichtsreiche Kandidatin für die Nachfolge von ZdK-Präsident Thomas Sternberg – doch sowohl die bisherige Vizepräsidentin Lücking-Michel als auch die ehemalige Präsidentschaftskandidatin Flachsbarth wollen nicht kandidieren.

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Die Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Claudia Lücking-Michel (Foto rechts), und die CDU-Bundestagsabgeordnete Maria Flachsbarth werden nicht für die Nachfolge von Präsident Thomas Sternberg kandidieren. Gegenüber dem Portal "kath.ch" teilte Lücking-Michel am Montag mit, dass sie sich aus der ZdK-Spitze ganz zurückziehen werde: "Nach vier Legislatur-Perioden im ZdK-Präsidium werde ich im Herbst nicht mehr als Vizepräsidentin kandidieren." Das Amt wäre mit ihrer neuen Tätigkeitkeit als Geschäftsführerin der kirchlichen Entwicklungshilfefachkräfteagentur AGIAMONDO nicht vereinbar. Auch die parlamentarische Staatssekretärin im Entwicklungsministerium Maria Flachsbarth, die bereits 2015 gegen Thomas Sternberg als Präsidentin kandidiert hatte, sagte auf Anfrage von katholisch.de am Montag ab. "Die Antwort lautet 'Nein'", so die Präsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB).

Lücking-Michel gehörte nach der überraschenden Ankündigung von Sternberg, nicht noch einmal für das Amt des ZdK-Präsidenten zu kandidieren, zu den Favoriten für eine Nachfolge bei der Wahl im Herbst. Die Bonner CDU-Politikerin war von 2013 bis 2017 Mitglied des Deutschen Bundestags und gehört dem ZdK seit 1997 an, ab 2005 als Vizepräsidentin. Beruflich wirkte sie bei der bischöflichen Studienstiftung Cusanuswerk und dem Hilfswerk Misereor. 2018 wurde sie Geschäftsführerin der kirchlichen Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe, die 2019 in AGIAMONDO umbenannt wurde. Eine Bewerbung um die Direktkandidatur bei der Bundestagswahl im Herbst 2021 für die CDU in Bonn scheiterte im Frühjahr, nachdem sie 2017 den Wiedereinzug ins Parlament verpasst hatte.

Maria Flachsbarth (CDU) und Thomas Sternberg (CDU) streiten um das Amt des ZdK-Präsidenten.
Bild: ©katholisch.de (Archivbild)

Maria Flachsbarth (CDU) und Thomas Sternberg (CDU) kandidierten 2015 für das Amt des ZdK-Präsidenten – Sternberg gewann überraschend deutlich bereits im ersten Wahlgang gegen die als Favoritin gehandelte Flachsbarth.

Maria Flachsbarth galt 2015 als Favoritin für die Nachfolge von Alois Glück. Die gelernte Tierärztin ist seit 2002 Abgeordnete des Deutschen Bundestags. Von 2009 bis 2013 war sie Beauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Seit 2013 ist sie Parlamentarische Staatssekretärin, zunächst im Landwirtschaftsministerium, seit 2018 im Entwicklungsministerium. 2021 tritt sie nicht zur Wiederwahl an. In ihrem niedersächsischen Wahlkreis tritt der Vorsitzende der Jungen Union Tilman Kuban an. 2011 wurde Flachsbarth zur Präsidentin des KDFB gewählt und ist seither auch Mitglied des ZdK, das sie seit 2017 auch in der "Gemeinsamen Konferenz" von ZdK und DBK vertritt.

Noch keine Bewerber bekannt

Das ZdK wählt auf seiner Vollversammlung im November einen neuen Präsidenten oder eine neue Präsidentin. Wählbar sind alle Mitglieder des Gremiums, das sich aus Vertretern der Diözesanräte, der katholischen Verbände und Organisationen und 45 zugewählten Einzelpersönlichkeiten zusammensetzt. Der gewählte Präsident wird von der Bischofskonferenz bestätigt. Lücking-Michel ist die erste unter den als aussichtsreich gehandelten ZdK-Mitgliedern, die sich zu einer Kandidatur äußert. Zuvor hatte die langjährige ZdK-Vizepräsidentin Annette Schavan bereits eine Kandidatur ausgeschlossen. Sie gehört dem Gremium derzeit jedoch ohnehin nicht an.

Der Münsteraner CDU-Politiker Thomas Sternberg ist seit 2015 Präsident des Katholikenkomitees. Der ehemalige Akademiedirektor des Münsteraner Franz-Hitze-Hauses und ehemalige nordrhein-westfälische Landtagsabgeordnete setzte sich bei seiner Wahl gegen die CDU-Bundestagsabgeordnete Maria Flachsbarth durch. Bei der Vollversammlung des ZdK am vergangenen Freitag kündigte er an, keine vierte Amtszeit anzustreben. Das habe er bereits bei seiner Wahl angekündigt. (fxn)

26.4., 14:10 Uhr: Ergänzt um Absage von Flachsbarth.