ZdK-Wahl abgeschlossen: Das sind die neuen Mitglieder des Komitees
Mit der Zuwahl von weiteren 18 Personen hat das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) den zweiten Wahlgang abgeschlossen. Damit sind alle 45 Plätze für die sogenannten "Einzelpersönlichkeiten" besetzt, wie das ZdK auf Anfrage von katholisch.de bestätigte. Die meisten Stimmen erhielt der Vorsitzende der Schwangerenkonfliktberatung "donum vitae" Olaf Tyllack. Gewählt wurden unter anderem die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie, Hildegard Müller, die das ZdK im neu geschaffenen Verbandsrat des Verbands der Diözesen Deutschlands (VDD) vertritt, der Klimaforscher Ottmar Edenhofer, die Dogmatikerin Johanna Rahner, die Fernsehmoderatorin Yvonne Willicks und die Schriftstellerin Nora Bossong. Auch der ZdK-Vizepräsident Christoph Braß schaffte im zweiten Wahlgang den Wiedereinzug. Mit Johannes Norpoth ist neben Johanna Beck ein weiteres Mitglied des Betroffenenbeirats der Deutschen Bischofskonferenz zugewählt worden.
Im zweiten Wahlgang gewählte Kandidaten
- Dr. Olaf Tyllack, Rechtsanwalt
- Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie e.V.
- Johannes Norpoth, Dipl.Soz.Wiss./Konzern-Datenschutzbeauftragter
- Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Professor an der TU Berlin
- Dr. Peter Liese MdEP, Arzt und Mitglied des Europäischen Parlaments
- Michael Wedell, Partner Brunswick Group LLP
- Prof. Dr. Matthias Sellmann, Professor für Pastoraltheologie
- Dr. Irme Stetter-Karp, Ordinariatsrätin a.D./Sozialwissenschaftlerin
- Prof. Dr. Dr. Heinrich Detering, Universitätsprofessor
- Dr. Christoph Braß, Historiker, Ministerialdirektor im einstweiligen Ruhestand
- Prof. Dr. Johanna Rahner, Universitätsprofessorin
- Prof. Dr. Beate Rudolf, Direktorin, Deutsches Institut für Menschenrechte
- Dr. Harald Langenfeld, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Leipzig
- Prof. Dr. Alexander Filipović, Professor für Sozialethik
- Yvonne Willicks, TV-Moderatorin, Hauswirtschaftsmeisterin
- Dr. Anna Grebe, Projektentwicklerin
- Peter Kossen, Priester
- Nora Bossong, Schriftstellerin
(In der Reihenfolge der erreichten Stimmen; die Berufsbezeichnung ist den Wahlunterlagen entnommen.)
Einige prominente Kandidaten, die den Einzug im ersten Wahlgang verpasst hatten, waren zum zweiten Wahlgang nicht mehr angetreten, darunter die Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner, Gesundheitsminister Jens Spahn und der Ministerpräsident Sachsen-Anhalts Reiner Haseloff. Die bis zu 45 zugewählten Einzelpersönlichkeiten werden von den Mitgliedern des ZdKs aus den Reihen der Diözesanräte sowie Verbände und Organisationen für eine Dauer von vier Jahren gewählt. Im ersten Wahlgang wurden 27 Personen mit Mehrheit der abgegebenen Stimmen gewählt, im zweiten Wahlgang wurden die 18 noch offenen Plätze in der Reihenfolge der Stimmzahl besetzt. Der zweite Wahlgang fand wie der erste in einem digitalen Verfahren statt. Insgesamt hatten sich 105 Personen beworben.
Weichenstellung für Präsidentschaftswahl im Herbst
Mit der Zuwahl von Einzelpersönlichkeiten ist eine wichtige Vorentscheidung für die Wahl des Präsidenten auf der Herbstvollversammlung des ZdK getroffen worden. Für die Nachfolge von Thomas Sternberg, der eine erneute Kandidatur ausgeschlossen hatte, sind nur ZdK-Mitglieder wählbar. Vor der Wahl entscheidet noch die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Organisationen Deutschlands (AGKOD) über die Mitglieder aus den Reihen der Verbände und Organisationen, die turnusgemäß neu gewählt werden. Außerdem könnten Diözesanräte auf ihren Vollversammlungen neue Delegierte bestimmen.
Kandidaten für die Nachfolge von Thomas Sternberg sind noch nicht bekannt. Sowohl die bisherige Vizepräsidentin Claudia Lücking-Michel als auch die 2015 bei der Wahl Sternbergs unterlegene Gegenkandidatin Maria Flachsbarth haben eine Kandidatur bereits ausgeschlossen. Zu den aussichtsreichsten Kandidaten gehört die Vizepräsidentin und ehemalige Staatssekretärin Karin Kortmann, die sich auf Anfragen noch nicht geäußert hat. Zur Kandidatensuche hat das ZdK eine Findungskommission eingerichtet.
Das ZdK ist das von der Deutschen Bischofskonferenz anerkannte Organ im Sinne des Konzilsdekrets über das Apostolat der Laien (Nr. 26) zur Koordinierung der Kräfte des Laienapostolats und zur Förderung der apostolischen Tätigkeit der Kirche. Es setzt sich aus mehreren Säulen zusammen. Die einzelnen Diözesanräte, der Katholikenrat beim katholischen Militärbischof und der Bundespastoralrat der Katholiken anderer Muttersprache entsenden je drei Vertreter, die in der Arbeitsgemeinschaft der katholischen Organisationen Deutschlands zusammengeschlossenen katholischen Verbände, Aktionen, Werke und geistlichen Gemeinschaften insgesamt 97 Vertreter. Hinzu kommen die zugewählten Einzelpersönlichkeiten. Insgesamt besteht das ZdK damit aus etwa 230 Mitgliedern. (fxn)