DBK-Vorsitzender betont "sehr enge" Verbindung zum Papst

Bischof Bätzing: Kirche in Deutschland ist nicht "schismatisch"

Veröffentlicht am 07.05.2021 um 12:24 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Ist die Kirche in Deutschland davor, sich auf einen Sonderweg zu begeben? Diese Kritik wird angesichts des Synodalen Wegs immer wieder laut. Der DBK-Vorsitzende, Bischof Georg Bätzing, weist solche Einschätzungen nun entschieden zurück.

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Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, hat den Vorwurf zurückgewiesen, die katholische Kirche in Deutschland sei "schismatisch" und wolle sich als "deutsche Nationalkirche" von der Weltkirche lösen. "Unsere Verbindung zu Rom und zum Heiligen Vater ist sehr eng", sagte Bätzing am Donnerstag im Interview mit "ACI Stampa", der italienischen Ausgabe der "Catholic News Agency". Es stehe außer Frage, dass die Kirche in Deutschland "Teil der universalen Kirche" sei. Vielmehr werde man beim Synodalen Weg "auf der Grundlage des Subsidiaritätsprinzips vorgehen" und bewerten, "welche Schritte wir als Ortskirche frei regeln und entscheiden können". Erst vor wenigen Tagen hatte der italienische Kardinal Camillo Ruini vor einem Schisma der Kirche in Deutschland gewarnt. Der Grund dafür waren die geplanten Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare.

Weiter sagte Bätzing, dass er beim Frauendiakonat "Möglichkeiten" sehe. Ihm sei bewusst, dass sich die Argumente gegen eine Weihe von Frauen "als immer weniger überzeugend erweisen" würden. Zudem habe die Theologie "Argumentationen zugunsten einer Öffnung des sakramentalen Dienstes auch für die Frauen erarbeitet". Gleichzeitig liege es ihm am Herzen, "ehrlich die Argumente der Kirche zu erwähnen, warum nur Männer Zugang zum sakramentalen Priestertum haben". Bei der Diskussion um die Priesterweihe für Frauen verwies Bätzing darauf, dass "die Päpste ab Johannes Paul II. einstimmig" auf diese Frage geantwortet hätten. Gleichzeitig betonte der DBK-Vorsitzende, dass es gelungen sei, "in den deutschen Ordinariaten die Anzahl der Frauen in Führungspositionen signifikant zu erhöhen".

Den Synodalen Weg bezeichnete Bätzing als "geistlichen Prozess unter den 'Zeichen der Zeit'". Deshalb bemühe sich der Reformdialog etwa darum, das "Thema der gelingenden Beziehungen, in einem weitreichenden Kontext zu diskutieren". Die Frage nach der Segnung homosexueller Paare sei dabei ein Punkt. In den Debatten beim Synodalen Weg sei man sich der Möglichkeiten und Grenzen der Entwicklung des kirchlichen Lehramts bewusst. Die Kirche dürfe jedoch nicht aufhören, "glaubwürdige Wege zu suchen, um das Evangelium zu verkünden", so Bätzing. (rom)