Bischof Overbeck begrüßt weltweiten synodalen Prozess
Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck hat die Ankündigung von Papst Franziskus begrüßt, in der Kirche einen zweijährigen synodalen Prozess durchzuführen. "Ich freue mich sehr über diese Entscheidung und verstehe sie auch als Ermutigung, den bereits eingeschlagenen Synodalen Weg der Kirche in Deutschland weiterzugehen", sagte Overbeck in einer am Freitag veröffentlichten Video-Botschaft. Nicht nur für die Kirche in Deutschland gelte, dass "die alte Zeit" zu Ende sei. "Überall stehen wir vor gewaltigen Herausforderungen, die glaubhaft bewältigt werden müssen", so Overbeck. Dabei sei es wichtig, die Besonderheiten der Ortskirchen zu würdigen: "Sie sind Teil einer Weltkirche, die wesentlich durch das Miteinander von Vielheit und Einheit geprägt ist."
Bereits am vergangenen Wochenende hatte sich Bischof Overbeck in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" dafür ausgesprochen, lokale Besonderheiten in der Kirche stärker zu berücksichtigen. Papst Franziskus spreche von einer "heilsamen Dezentralisierung", betonte der Ruhrbischof im Video. Damit wolle das Kirchenoberhaupt keinen Gegensatz deutlich machen, "sondern den vielfältigen Lebensrealitäten der Gläubigen gerecht werden, die sich weltweit unterschiedlich darstellen".
Kurz vor Pfingsten hatte Papst Franziskus angekündigt, die für Oktober 2022 geplante Bischofssynode zum Thema Synodalität um ein Jahr zu verschieben. Dafür soll im Herbst ein weltweiter synodaler Prozess beginnen, in den auch die Laien in den Ortskirchen eingebunden sind. Geplant sind dafür unter anderem Beratungen auf Ebene der knapp 3.000 Bistümer weltweit sowie zwischen den nationalen Bischofskonferenzen auf den verschiedenen Kontinenten. Inhaltliche oder thematische Vorgaben gab es aus dem Vatikan nicht. (rom)