Corona-Lockdown traf französischen Wallfahrtsort auch finanziell

Lourdes stellt Sommerpläne zur Wiedereröffnung vor

Veröffentlicht am 09.06.2021 um 11:24 Uhr – Lesedauer: 

Paris ‐ Den französischen Wallfahrtsort Lourdes haben die Folgen der Corona-Pandemie hart getroffen. Für den Sommer haben die Verantwortlichen ein Konzept erstellt, das Pilger wieder anlocken soll. Darunter sind auch inzwischen bewährte digitale Formate.

  • Teilen:

Mit einem sommerlichen Pilgerkonzept will der Marienort Lourdes nach Abflauen der Corona-Pandemie wieder Besucher anlocken. So sollen die "Nächte von Lourdes" ab 1. Juli Liederabende, Fackelzüge und Messen vor der Mariengrotte bieten, wie Wallfahrtsrektor Olivier Ribadeau Dumas laut der Zeitung "La Croix" bei einer Pressekonferenz ankündigte. Prozessionen würden von Lichtinstallationen an den beiden Pilgerbasiliken erleuchtet, die Corona-Schutzmaßnahmen allmählich gelockert.

Nach den langen Lockdowns mit Millionenverlusten gelte es, auch die örtliche Wirtschaft wieder anzukurbeln, so Ribadeau Dumas. Zum Betreten des Heiligtums soll kein Gesundheitspass erforderlich sein. Während der Pandemie entwickelte digitale Tools sollen Gläubigen aus der ganzen Welt künftig Gemeinschaft mit den Lourdes-Pilgern vor Ort ermöglichen.

Erneut E-Pilgerfahrt

Am 16. Juli, dem Jahrestag der letzten Marienerscheinung der Seherin Bernadette Soubirous 1858, soll zudem unter dem Namen "Lourdes United" die weltweite E-Pilgerfahrt vom Vorjahr wiederholt werden. Die Veranstaltung soll 15 Stunden lang in zehn Sprachen live in Fernsehen, Radio und in Sozialen Netzwerken stattfinden und erhofft Millionen Menschen weltweit zusammenbringen.

Lourdes gehört zu den berühmtesten Wallfahrtsorten der Welt. In dem südfranzösischen Städtchen soll 1858 dem damals 14-jährigen Hirtenmädchen Bernadette Soubirous (1844-1879) insgesamt 18-mal Maria erschienen sein.

Jahr für Jahr reisen mehrere Millionen Pilger, darunter auch Zehntausende Kranke und Behinderte, nach Lourdes. Der kleine Ort mit seinen rund 14.000 Einwohnern verzeichnet nach Paris die zweithöchste Zahl an Hotelbetten und Übernachtungen in Frankreich. Im Frühjahr 2020 war das Heiligtum während des ersten Corona-Lockdowns erstmals in seiner Geschichte mehr als zwei Monate lang geschlossen. (KNA)