"Sehr ernst" zu nehmender Missbrauchsvorwurf gegen den Geistlichen

Bistum Augsburg: Dekan mit sofortiger Wirkung freigestellt

Veröffentlicht am 10.06.2021 um 11:12 Uhr – Lesedauer: 

Augsburg ‐ Grund ist ein "sehr ernst" zu nehmender Vorwurf des sexuellen Missbrauchs: Augsburgs Bischof Bertram Meier hat einen Dekan mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden. Staatsanwaltschaft und Glaubenskongregation seien bereits informiert.

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Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat einen Priester und Dekan mit sofortiger Wirkung von seinem Amt entbunden und ihn von allen Aufgaben freigestellt. Gegen den Geistlichen sei ein "sehr ernst" zu nehmender Vorwurf des sexuellen Missbrauchs in einem konkreten Fall erhoben worden, teilte das Bistum am Donnerstag mit. Den Angaben zufolge hatte Generalvikar Harald Heinrich zuvor die zuständige Staatsanwaltschaft über die Anschuldigung informiert. "Die zu Protokoll gegebenen Aussagen in diesem uns bekannt gewordenen Fall erschüttern uns zutiefst", sagte Heinrich. "Wir nehmen den Fall sehr ernst und werden alles daransetzen, eine durchgängige, lückenlose und transparente Aufklärung sicherzustellen."

Bischof Meier habe den kirchlichen Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch und den kirchenrechtlichen Normen entsprechend die Kongregation für die Glaubenslehre in Rom über den Fall informiert und um Entscheidung gebeten, heißt es weiter. Auch die vom Kirchenrecht vorgesehene kanonische Voruntersuchung sei eingeleitet worden. Über einen weiteren Einsatz des Geistlichen werde auf der Grundlage der Unschuldsvermutung nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und der Prüfung des Falls durch die Kongregation entschieden. Das Bistum bemühe sich, "zeitnah" Klärungen über das weitere Vorgehen und die Nachfolge herbeizuführen, so Generalvikar Heinrich.

Das Bistum Augsburg betonte, im Zuge seiner seit langem praktizierten "Null-Toleranz-Politik" bei sexuellem Missbrauch Vermutungen und Verdachtsmomente konsequent zu verfolgen. Gleichzeitig seien Betroffene aufgerufen, sich aktiv zu melden und entsprechenden Signalen sofort nachzugehen. "Es ist wichtig, dass sich Betroffene ermutigt fühlen, Missbrauch den zuständigen Stellen zu melden. Sie dürfen sich sicher sein, dass ihre Mitteilungen ernst genommen werden." (mal)