Gemeinsam mit gesamter Weltkirche neuen Prozess beginnen

Synodale Westerhorstmann: Synodalen Weg bis Herbst aussetzen

Veröffentlicht am 18.06.2021 um 11:30 Uhr – Lesedauer: 

Steubenville ‐ Die Kirche in Deutschland ist schon lange auf dem Synodalen Weg, die Weltkirche startet ihren synodalen Prozess erst im Oktober. Die Synodale und Theologin Katharina Westerhorstmann fordert nun, den deutschen Weg zu unterbrechen.

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Die Theologin Katharina Westerhorstmann spricht sich angesichts des von Papst Franziskus initiierten weltweiten Synodalen Prozesses dafür aus, den deutschen Synodalen Weg vorläufig auszusetzen und mit allen Ortskirchen neu zu beginnen. Im Interview mit Vatican News (Donnerstag) sprach sich die Moraltheologin, die zu den von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) benannten Mitgliedern der Synodalversammlung gehört, dafür aus, die von Kardinal Walters Kasper benannten "Geburtsfehler" zu beheben. Durch eine Unterbrechung des Synodalen Wegs könne man "all den Anfragen, Sorgen, die es doch in der Weltkirche gibt im Hinblick auf den Synodalen Weg in Deutschland entgegentreten und sagen: Wir bringen uns jetzt in den allgemeinen Prozess, in diesen weltweiten Synodalen Prozess so ein wie wir das können – auch mit unseren Erfahrungen", so Westerhorstmann weiter.

Indem man jetzt den Prozess sistiere und im Oktober zugleich mit den anderen Ortskirchen auf diözesaner Ebene neu beginne, könne man zeigen, dass der Synodale Weg im Dienst der ganzen Kirche stehe. "Zu Beginn des Synodalen Weges in Deutschland kam immer wieder die Frage auf, ob Deutschland jetzt so eine Art Nationalkirche wird, oder es kamen Anfragen aus dem Ausland, ob man sich nicht zu weit vorwagt in Deutschland. Und es wurde immer wieder betont – auch von Seiten des Präsidiums –, dass man die Weltkirche im Blick habe und dass man keine Alleingänge machen möchte, sondern dass man einen Weg beschreitet", so die Theologin.

Die an der Franciscan University of Steubenville (Ohio/USA) lehrende Moraltheologin Westerhorstmann ist Mitglied des Synodalforums "Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft". Den Umgang beschrieb sie als "sehr respektvoll". Es habe wirklich ein "gegenseitiges Zuhören, Aufeinander-Hören" gegeben, zugleich habe man aber gemerkt, dass der Druck steige und jetzt Ergebnisse erwartet würden. "Und das habe ich als schwierig empfunden – vor allem auch vor dem Hintergrund der Entscheidung des Erweiterten Präsidiums, ab jetzt nur noch Mehrheitsmeinungen zuzulassen im Hinblick auf die Synodalversammlung", erläutert Westerhorstmann. (fxn)