Einrichtung mit Schwerpunkt Anthropologie soll Blick auf Thema Missbrauch weiten

Kinderschutzexperte Zollner leitet neues Institut an Gregoriana

Veröffentlicht am 03.07.2021 um 09:55 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ Das neue "Institut für Anthropologie" an der Universität Gregoriana soll die Missbrauchsprävention der Kirche breiter aufstellen: Der Blick richtet sich künftig nicht mehr nur auf Kinder. Für Kontinuität sorgt die Person des Leiters.

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Kinderschutzexperte Hans Zollner übernimmt erwartungsgemäß die Leitung des neuen anthropologischen Instituts an der päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Wie die Universität nun offiziell mitteilte, tritt der 54-jährige deutsche Jesuitenpater mit der Eröffnung des Instituts am 1. September seine dreijährige Amtszeit als Direktor an.

Das "Institut für Anthropologie - Interdisziplinäre Studien zu Menschenwürde und Sorge für schutzbedürftige Personen" (IADC) geht aus dem bisherigen Kinderschutzzentrum CCP hervor, welches Zollner bereits leitet. Das neue Institut übernimmt alle Bereiche des CCP, erhält einen eigenen Lehrkörper und ermöglicht neben den bisherigen Abschlüssen Diplom und Lizenziat auch eine Promotion in Anthropologie. Gegenüber katholisch.de hatte Zollner im April gesagt, dass der neue Name des Instituts nicht bedeute, dass dem Kinderschutz ein geringerer Stellenwert beigemessen werde.

Das Kinderschutzzentrum CCP wurde 2012 von der Gregoriana, der Erzdiözese München-Freising sowie der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie der Universitätsklinik Ulm gegründet. Während einer dreijährigen Pilotphase bis Ende 2014 war München Sitz des Zentrums; Anfang 2015 siedelte das CCP nach Rom an die Gregoriana über. Das Zentrum ist Teil des Psychologischen Instituts der päpstlichen Universität und gehört mittlerweile zu den führenden Einrichtungen weltweit, die sich mit Missbrauchsprävention und -aufarbeitung befassen.

Seit Februar 2016 bietet das CCP einen Diplomstudiengang für Personen an, die im Bereich Kinderschutz und Missbrauchsprävention tätig sind. Später kam ein zweijähriger Lizenziats-Studiengang dazu. Zudem unterhält die Einrichtung Kooperationen mit Partnern in anderen Ländern. (rom/KNA)