Fast 20.000 Unterschriften für Petition gegen "Traditionis custodes"
Mit fast 20.000 Beteiligungen nach zwei Tagen Laufzeit wendet sich eine Petition gegen das Motu proprio "Traditionis custodes", mit dem Papst Franziskus die Feier der Messe nach den Messbüchern vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) eingeschränkt hat. "Als Katholiken, die die Tradition wertschätzen und den Rang des Lehramtes kennen, ist es Zeit, aufzustehen und unsere Stimmen zu Gehör zu bringen", heißt es im Text der Petition, die am Dienstag auf einer Unterseite des Portals "LifeSite" veröffentlicht wurde. Die Initiative will den Pontifex dazu bewegen, seinen Erlass zu überdenken.
Die Initiatoren werfen dem Kirchenoberhaupt Intoleranz und Starrheit vor. Durch die vorkonziliare Messe hätten "mehr und mehr Seelen" zu Christus gefunden, es gäbe Ehen mit vielen Kindern und zahlreiche Berufungen. Eine Einschränkung der Feier dieser Form werde "unweigerlich zu weiteren Spaltungen und Verletzungen unter den Gläubigen" sowie dem Verlust von Menschen für die Kirche führen.
Einschränkungen für Feier der vorkonziliaren Liturgie
In dem Motu proprio "Traditionis custodes" (Wächter der Tradition) hatte Papst Franziskus am Freitag bestimmt, dass die Feier der Messe nach den Messbüchern von 1962 nicht mehr so einfach möglich sein soll, wie es bisher durch den Erlass "Summorum pontificum" (2007) seines Vorgängers Benedikt XVI. der Fall war. Künftig müssen solche Feiern vom Ortsbischof genehmigt und reguliert werden. Zudem darf die vorkonziliare Form nicht in Pfarrkirchen gefeiert und die Lesungen müssen in der jeweiligen Landessprache gehalten werden. In einem Begleitbrief an die Bischöfe hatte der Papst seine Entscheidung damit begründet, dass insbesondere die von Benedikt XVI. erhoffte Versöhnung und größere Einheit in der Kirche nicht eingetreten sei. So gehe der Gebrauch der vorkonziliaren Form oft einher mit Behauptungen, nur diese entspreche dem wahren Glauben der katholischen Kirche.
Das kanadische Portal "LifeSite News" wird der religiösen Rechten zugerechnet. Gegründet mit einem Themenfokus auf die Gegnerschaft zu Abtreibungen, bringen die Texte der Seite zudem unter anderem die Ablehnung von Verhütung, Homosexualität und den Rechten von Transgender-Personen zum Ausdruck. Regelmäßig werden dort Verschwörungsmythen veröffentlicht, unter anderem über die Corona-Pandemie. Wegen der Verbreitung von Falschinformationen wurde das Portal von einigen sozialen Netzwerken ausgeschlossen. (cph)