Mehrheit in den USA glaubt mittlerweile an Evolution statt Schöpfung
Je gebildeter und säkularer die Menschen in den USA sind, desto höher ist die Akzeptanz für die wissenschaftliche Evolutionstheorie. Das hat eine aktuelle Studie der Universität Michigan ergeben, berichtete die "Christian Post" am Donnerstag. Lange hielten sich in den USA Ablehnung und Annahme der Evolution die Waage.
Die Forschenden stellten fest, dass der wachsende Universitätsbesuch, weniger religiöser Fundamentalismus und das gestiegene allgemeine Bildungsniveau für die gewachsene Akzeptanz der Evolutionstheorie zwischen 1985 und 2020 verantwortlich sind. Bis zum Jahr 2010 habe es ein statistisches Unentschieden zwischen Befürwortern und Gegnern gegeben, seit 2016 sei die Akzeptanz die Mehrheitsposition. Allein zwischen 2009 und 2019 sei sie von 40 auf 54 Prozent gestiegen. Dazu passe, dass 2018 doppelt so viele US-Amerikaner einen College-Abschluss hätten wie 1988.
Stärkster Faktor für die Ablehnung der Evolution ist laut der Studie religiöser Fundamentalismus. Obwohl die Zahl der Fundamentalisten in den letzten zehn Jahren zurückgegangen ist, rechnen sich noch ein knappes Drittel der US-Bürger dazu. Doch selbst unter ihnen steigt die Zahl der Evolutions-Anhänger, zwischen acht Prozent im Jahr 1988 auf 32 Prozent 2019. 2019 bezeichneten sich in einer Umfrage 65 Prozent der Menschen in den USA als Christen, zwölf Prozent weniger als zehn Jahre zuvor. Vor allem junge Menschen sind weniger religiös. (cph)