Kritik an mangelnder Laienbeteiligung und kirchlichem Gehorsam

Ordensschwester: Synodaler Weg kann Frustration nach sich ziehen

Veröffentlicht am 25.09.2021 um 09:36 Uhr – Lesedauer: 

Köln ‐ Die Kölner Benediktinerin Emmanuela Kohlhaas hat sich schon früher gegen starren Gehorsam in der Kirche gewendet. Dieses Problem sieht sie auch beim Synodalen Weg: Weil es keine "reale Beteiligung" der Laien gebe, könne er zu Frustration führen.

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Die Kölner Ordensschwester Emmanuela Kohlhaas hat sich skeptisch gegenüber einem Erfolg des Reformdialogs der katholischen Kirche in Deutschland gezeigt. Es würde sie positiv überraschen, wenn es bei der kommenden Sitzung des Synodalen Weges in Frankfurt gelänge, "auch nur einen einzigen Text wirklich mehrheitlich zu verabschieden", sagte die Benediktinerin am Freitag im Deutschlandfunk. Grund dafür sind nach ihrer Ansicht die Entscheidungsstrukturen in dem Gremium, die keine "reale Beteiligung" der Laien gegenüber den Bischöfen zuließen.

Sie persönlich befürchte, dass der Synodale Weg zu Frustration führen wird, "weil viele Menschen viel Energie rein gegeben haben und zu guter Letzt hat man viel Papier produziert, was letztlich ohne Wirkung bleibt", so Kohlhaas. Am kommenden Donnerstag beginnt die nächste Sitzungsrunde des Reformdialogs in Frankfurt.

Die Priorin der Benediktinerinnen in Köln erneuerte zudem ihre Kritik am Gehorsamgedanken in der Kirche. Dieser sei "problematisch", da dahinter ein Gehorsamsbild stehe, "das wenig mit dem Evangelium zu tun hat". Gemeinsam mit dem Kölner Pfarrer Thomas Frings hatte Kohlhaas in diesem Jahr ein Buch veröffentlicht, das unter dem Titel "Ungehorsam – Eine Zerreißprobe" dem blinden Gehorsam eine Absage erteilt. (KNA)