Sieben Berliner Bischöfe in Hedwigs-Kathedrale umgebettet
Wegen des laufenden Umbaus der Berliner Sankt-Hedwigs-Kathedrale sind in deren Unterkirche die Särge von sieben Bischöfen umgebettet worden. Erzbischof Heiner Koch, Weihbischof Matthias Heinrich und Dompropst Tobias Przytarski segneten die neue Grablege feierlich ein, wie das Erzbistum Berlin am Freitag bekannt gab. Die Särge seien an einem Ort in der Unterkirche zusammengeführt und durch eine Schutzmauer gesichert worden. Die Maßnahme sei erfolgt, damit die Totenruhe der Bischöfe möglichst wenig durch die Bauarbeiten gestört werde.
Umgebettet wurden die Särge der Erzbischöfe und Kardinäle Georg Sterzinsky (1936-2011) und Alfred Bengsch (1921-1979), des Bischofs und Kardinals Konrad von Preysing (1880-1950) sowie der Bischöfe Wilhelm Weskamm (1891-1956), Nikolaus Bares (1871-1935) und Christian Schreiber (1872-1933) sowie des Fürstbischöflichen Delegaten an Sankt Hedwig und Breslauer Weihbischofs mit Sitz in Berlin, Josef Carl Maria Deitmer. Die später in andere Erzbistümer berufenen Berliner Bischöfe und Kardinäle Julius Döpfner und Joachim Meisner sind dort beigesetzt.
Thema Gedenken soll von zentraler Bedeutung sein
Auch bei der künftigen Gestaltung der Kapellen in der Unterkirche werde das Thema Gedenken von zentraler Bedeutung sein, betonte das Erzbistum. So werde außer den Bischofsgräbern auch die letzte Ruhestätte des Dompropstes und Hitler-Gegners Bernhard Lichtenberg (1875-1943), den Papst Johannes Paul II. 1996 durch die Seligsprechung zum Vorbild des Glaubens erhob, an hervorgehobener Stelle erreichbar sein. Dort werde dann auch an weitere Glaubenszeugen aus der Bistumsgeschichte erinnert. Die sterblichen Überreste Lichtenbergs befinden sich wegen des Kathedralumbaus derzeit übergangsweise in der Gedenkkirche Maria Regina Martyrum in Berlin-Plötzensee.
Die Berliner Sankt-Hedwigs-Kathedrale gehört zu den bedeutenden katholischen Gotteshäusern in Deutschland und ist eines der historischen Wahrzeichen der Hauptstadt. Die Bischofskirche des Erzbistums Berlin hatte bis zu ihrer sanierungsbedingten Schließung im Jahr 2018 jährlich mehr als 200.000 Besucher. Geweiht wurde der runde Kuppelbau 1773. Architektonisches Vorbild war das antike Pantheon in Rom. Seit der Weihe wurde die Kirche bereits dreimal umgestaltet. Die aktuelle Sanierung steht seit Jahren in der Kritik, wobei es vor allem um die geplante Beseitigung der zentralen Bodenöffnung mit einer Treppe zur Unterkirche geht. Die Bauarbeiten sind bis 2023 geplant. (tmg/KNA)