Campo Santo Teutonico wird saniert – Bund gibt 15 Millionen Euro
Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) hat eine umfassende Sanierung des Campo Santo Teutonico am Vatikan angekündigt. "Die Baumaßnahmen geben Gelegenheit, an historischem Ort neue Impulse für die religiöse und kulturelle Begegnung zwischen Deutschland und Rom zu setzen", sagte der DBK-Vorsitzende Bischof Georg Bätzing am Donnerstag in Bonn. Im Gespräch mit den unmittelbar für den Campo Santo Verantwortlichen sowie mit dem Erzpriester des Petersdoms werde sich die Bischofskonferenz für eine konzeptionelle Erneuerung einsetzen.
An der Finanzierung der Sanierung wird sich auch die Bundesrepublik Deutschland mit 15 Millionen Euro beteiligen. Bätzing dankte dem Bund für die Unterstützung. "Der Deutsche Bundestag hat in den Bundeshaushalt für das Jahr 2021 erstmals einen Zuschuss für die grundlegende Sanierung des Campo Santo eingestellt und damit die geschichtliche Bedeutung dieses Gebäudekomplexes, die in die Gegenwart hineinragt, gewürdigt", betonte der DBK-Vorsitzende. Die Bischofskonferenz komme "gerne" der Bitte nach, sich gemeinsam mit der Erzbruderschaft des Campo Santo Teutonico um eine "zügige" Planung und Umsetzung der Baumaßnahmen zu bemühen. Bereits im Mai hatte die Monatszeitschrift "Herder Korrespondenz" berichtet, dass sich der Bund an den Sanierungsmaßnahmen beteiligen werde.
Bischof Meier leitet Arbeitsgruppe
Für die Entwicklung eines inhaltlichen Konzeptes hat die Deutsche Bischofskonferenz eine Arbeitsgruppe unter der Leitung des Augsburger Bischofs Bertram Meier eingesetzt. Dieser werde darüber hinaus als Sachwalter der Bischofskonferenz für alle mit der Erneuerung des Campo Santo anstehenden Fragen und die Kontakte zu den vatikanischen Stellen tätig sein, heißt es. Meier erklärte, er freue sich über das Mandat der DBK. "Das Haus im Schatten von St. Peter spirituell, kulturell und pastoral zu profilieren, ist eine Aufgabe, der wir uns mit den zuständigen Protagonisten stellen sollten, um aus einer wertvollen Immobilie mit Symbolkraft ein geistliches Zentrum zu machen", so Meier.
Der neben dem Petersdom gelegene Campo Santo Teutonico ist der historische Friedhof der deutsch- und flämischsprachigen Länder, auf dem vor allem Pilger deutscher Sprache bestattet sind. Unter gewissen Voraussetzungen sind dort auch heute noch Bestattungen möglich. Der kleine, idyllische Friedhof steht üblicherweise vormittags deutschen Besuchern offen. Obwohl er innerhalb der Mauern der Vatikanstadt liegt, gehört er nicht zum vatikanischen, sondern zum italienischen Staatsgebiet.
Ursprünglich als Pilgerhospiz gegründet, umfasst der Campo Santo Teutonico heute neben dem Friedhof auch ein Priesterkolleg und den Sitz des römischen Instituts der Görres-Gesellschaft. In der Kirche des Campo Santo werden regelmäßig Gottesdienste in deutscher Sprache gefeiert. Getragen wird die Einrichtung von der 1454 gegründeten Erzbruderschaft zur Schmerzhaften Mutter Gottes. Ihr gehören rund 100 Mitglieder an, die aus dem deutschen Sprach- und Kulturraum stammen, in Rom wohnen und in der Kirche aktiv sind. (mal)