Dekret "Postquam Summus Pontifex" der Gottesdienstkongregation veröffentlicht

Papst erlässt neue Einzelregelungen zur Übersetzung liturgischer Texte

Veröffentlicht am 22.10.2021 um 13:04 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Es gibt neue Regelungen für die Übersetzung liturgischer Texte und Bücher in die jeweiligen Volkssprachen: Besonders in einem Bereich reicht nun nicht mehr die Bestätigung der Liturgiekongregation. Der Papst selber muss genehmigen.

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Für die Übersetzung liturgischer Texte und Bücher hat der Papst genauere Einzelregelungen erlassen. Das am Freitag veröffentlichte Dekret der Gottesdienstkongregation bestimmt die einzelnen Schritte bei Übersetzung und Herausgabe liturgischer Texte im Detail. Insbesondere geht es dabei um das Zusammenspiel zwischen Vatikan und Bischofskonferenzen. Dieses ist generell in Kanon 838 im Allgemeinen Kirchenrecht geregelt.

Das neue Dekret "Postquam Summus Pontifex" ergänzt das im September 2017 erlassene Motu proprio "Magnum Principium". Damals hatte Franziskus den Bischofskonferenzen mehr Verantwortung für die Übersetzung liturgischer Texte und Bücher übertragen. Allerdings musste der Vatikan weiterhin die in den Ortskirchen erstellten Übersetzungen bestätigen ("confirmatio") und überprüfen ("recognitio"), ob sie mit Kirchenrecht und Weltkirche im Einklang stehen. Die rechtskräftige Approbation steht aber der Bischofskonferenz zu.

Papst selber genehmigt Übersetzung sakramentaler Formeln

Laut dem neuen Dekret ist eine "tiefer gehende Anpassung des Römischen Ritus" in einer Ortskirche - gemeint sind rituelle Praxis, Symbole, Gesten - nur bei "zwingenden kulturellen Gründen" legitim. Besonders schwierig ist zudem die Übersetzung sakramentaler Formeln in die jeweilige Volkssprache. Diese müssen laut Dekret nicht nur von der Liturgiekongregation bestätigt, sondern vom Papst selber genehmigt werden.

Das neue Dekret gilt auch für besondere liturgische Texte einzelner Bistümer und Orden. Das Copyright am liturgischen Originaltext auf Latein hat der Vatikan. Das Copyright an liturgischen Texten und Büchern in einer Volkssprache geht dagegen an die Bischofskonferenz.

Mit dem Begriff liturgische Bücher sind sämtliche Bücher gemeint, die im gottesdienstlichen Leben der Kirche eine Rolle spielen. Typische Bücher sind das Messbuch (Missale), Lektionar und Evangeliar für die Lesungstexte aus der Heiligen Schrift, das Benediktionale für Segensfeiern, die Rituale für die Feier der Sakramente sowie Stundenbücher für die Tagzeitenliturgie. (tmg/KNA)