Thema sei "diffuses Feld", das Kirche einholen werde

Bischof Oster: Kampf gegen geistlichen Missbrauch ist dringlich

Veröffentlicht am 13.11.2021 um 11:46 Uhr – Lesedauer: 

München ‐ Mehr als ein Jahrzehnt nach dem Bekanntwerden des Missbrauchsskandals in der Kirche richtet sich das Augenmerk verstärkt auf Vergehen im spirituellen Bereich. Bischof Oster hat das Thema geistlicher Missbrauch nun als besonders dringlich bezeichnet.

  • Teilen:

Der Passauer Bischof Stefan Oster hält den Kampf gegen geistlichen Missbrauch für ein dringliches Thema in der Kirche. Es handle sich um "ein diffuses Feld, das uns einholen wird", sagte Oster bei der digitalen Herbstvollversammlung des Landeskomitees der Katholiken in Bayern. "Wir müssen da intensiver drangehen."

Zugleich warb Oster dafür, das schon Erreichte in der Aufarbeitung von Missbrauch in der Kirche stärker herauszustellen. Der Bischof verwies auf das von der Deutschen Bischofskonferenz beschlossene gemeinsame System deutlich erhöhter Zahlungen von Anerkennungsleistungen sowie die Errichtung unabhängiger Aufarbeitungskommissionen und Betroffenenbeiräte. "Da brauchen wir uns nicht zu verstecken", sagte Oster mit Blick auf andere gesellschaftliche Institutionen. Als einen "Fortschritt", der medial aber nicht honoriert werde, nannte er auch die von der Bischofskonferenz geschaffene gemeinsame Grundlage für die Führung von Personalakten.

Am Donnerstag hatte die Regensburger Theologin Barbara Haslbeck geistlichen Missbrauch als "eine Art Gehirnwäsche" bezeichnet. Erzählungen von Betroffenen würden sich in ihren Ohren wie "Psychoterror" anhören. (rom/KNA)