Jeder Mensch müsse sich und andere vor Krankheit schützen

Erzbischof Schick: Es gibt eine moralische Impfpflicht

Veröffentlicht am 13.11.2021 um 12:56 Uhr – Lesedauer: 

Bamberg ‐ Erzbischof Ludwig Schick ist klar, dass es keine rechtliche Pflicht zur Impfung gegen das Coronavirus gibt. Doch eine moralische Verpflichtung sieht der Bamberger Oberhirte durchaus.

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Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick sieht eine moralische Pflicht, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Die rechtliche Situation dagegen müssten andere prüfen und beurteilen, sagte Schick laut Mitteilung des Erzbistums auf Anfrage der Zeitung "Fränkischer Tag" (Samstag). Die moralische Verpflichtung bestehe, weil jeder Mensch sich und seine Mitmenschen vor Krankheit schützen müsse. Außerdem führte der Erzbischof die Kapazitäten im Gesundheitswesen an.

Bei ungeimpften Infizierten seien die Krankheitsverläufe gravierender, so Schick weiter. "Dadurch werden die Krankenhauskapazitäten überlastet. Andere Patienten, die wegen anderer Krankheiten ein Intensivbett bräuchten, können nicht behandelt werden." Eine moralische und ethische Impfpflicht bestehe auch darin, dass Ärzte und Pflegepersonal nicht überfordert werden dürften. "Sie können an die Grenzen ihrer Belastbarkeit durch die medizinische Versorgung und Pflege der Intensivpatienten wegen Covid-19 kommen."

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Bereits am Freitag erklärte Schick, er erwarte von den Ehrenamtlichen seiner Erzdiözese eine aktive Teilnahme am weltweiten Synodalen Prozess. Der Papst wünsche, dass alle Getauften Weggefährten würden und eine Weggemeinschaft bildeten, sagte der Bamberger Oberhirte bei der Aussendung von Wort-Gottes-Beauftragten in Nürnberg. "Nur mitreden und mitentscheiden wollen, aber dann nicht anpacken, das ist zu wenig, das ist keine Synodalität."

Wichtig im Synodalen Prozess sei die Verkündigung des Evangeliums. "Das Evangelium ist Hoffnung, dass es im eigenen Leben, aber auch im Leben der Gesellschaft und der Kirche bei allen Rückschlägen und Enttäuschungen, auch trotz Versagen und Schuld, gut ausgehen wird."

Wort-Gottes-Beauftragte engagieren sich in Absprache mit den Pastoralteams bei sonn- und werktäglichen Wort-Gottes-Feiern und übernehmen selbst verschiedene Andachtsformen, Betstunden, Bußgottesdienste, Segensfeiern und Tagzeitenliturgien. Im Erzbistum Bamberg werden sie seit dem Pastoralplan 2005 ausgebildet. Derzeit gibt es laut der Mitteilung rund 800 in der Erzdiözese. (rom/KNA)