Täter zerstörte sakrale Gegenstände und urinierte in die Kirche

Schwerer Vandalismus-Fall in Regensburger Pfarrkirche

Veröffentlicht am 01.12.2021 um 11:46 Uhr – Lesedauer: 

Regensburg ‐ Ein bislang unbekannter Täter hinterließ in einer Regensburger Kirche eine Schneise der Verwüstung und zerstörte mehrere sakrale Gegenstände. Unter anderem entwendete er das Altarkreuz und urinierte in das Gotteshaus.

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Schwerer Vandalismus-Fall in der Regensburger Pfarrkirche Heiliger Geist: Wie das Bistum Regensburg am Dienstag auf seiner Internetseite berichtete, hat ein bislang unbekannter Täter am Montag in dem Gotteshaus eine Schneise der Verwüstung hinterlassen und mehrere sakrale Gegenstände zerstört. So habe der Täter etwa das Altarkreuz abgebrochen und entwendet, einen Leuchter vom Marienaltar abgebrochen und mehrere brennende Kerzen umgeworfen. Zudem habe er in der Werktagskapelle geraucht und in eine Ecke uriniert. Entdeckt worden seien die Zerstörungen, als der Mesner die Pfarrkirche in der Regensburger Isarstraße um 19 Uhr abschließen wollte.

Der Pfarrer der Kirche, Hartmut Constien, zeigte sich laut Bistum entsetzt über den Angriff auf das Gotteshaus: "Das ist, laut Aussage der Mitarbeiter unserer Pfarrei, seit langer Zeit der erste Vorfall dieser Art. Für mich ist das nicht nur bloßer Vandalismus, sondern ein massiver Angriff auf das Kreuz und die Gottesmutter selbst." Der Geistliche schaltete den Angaben zufolge umgehend die Polizei ein, die die Schäden aufgenommen, Spuren gesichert und einen Zeugenaufruf gestartet habe. Constien selbst habe noch vor der Frühmesse am Dienstagmorgen einen kurzen Bußakt gehalten sowie die Werktagskapelle und die Kirche mir Weihwasser gesegnet. Auch an den oder die Täter richtete der Geistliche einen Appell: "Bringt uns unser Altarkreuz bitte wieder zurück. Auch, wenn es für Euch keinen Wert hat, uns ist es lieb und teuer!"

Er habe den Eindruck, so der Pfarrer weiter, dass bei vielen Menschen der Respekt und die Ehrfurcht vor allem, was anderen Menschen lieb und wertvoll sei, immer mehr verloren gehe. Wenn sakrale Räume und Symbole bewusst zum Ziel von Hass würden, gehe dies über die reine Lust an der Zerstörung noch hinaus. "Hier geht es ja nicht nur um eine Urinlache in der Ecke oder um zerstörte Gegenstände, sondern um das, was uns als Christen das Kreuz bedeutet, welche Rolle die Gottesmutter in unserem Glaubensleben hat und dass wir diesen Raum als Ort der Gottesbegegnung und des Gebets aufsuchen. Dies war ein Angriff auf alle Christinnen und Christen und alle Menschen guten Willens", erklärte Constien. (stz)