Mainzer Oberhirte spricht bei Jugendsynode

Bischof Kohlgraf: "Was alle betrifft, muss von allen beraten werden"

Veröffentlicht am 14.02.2022 um 12:00 Uhr – Lesedauer: 

Mainz ‐ Es brauche eine neue Kultur des Miteinanders in der Kirche, konstatiert der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf. Zwar sieht er die Kirche durch bisherige synodale Prozesse bei dieser neuen Kultur noch am Anfang – er hat aber Hoffnung.

  • Teilen:

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat dazu aufgerufen, eine neue Kultur des Miteinanders in der Kirche einzuüben. "Was alle betrifft, muss auch von allen beraten werden", sagte Kohlgraf in seiner Predigt beim Gottesdienst zur zweiten Mainzer Jugendsynode am Sonntag. Mit Blick etwa auf den Synodalen Weg in Deutschland und den weltweiten synodalen Prozess sei man zwar "noch am Anfang", die Jugendlichen hätten mit Ihrer Teilnahme an der Jugendsynode jedoch zur neuen Kultur des Miteinanders beigetragen.

Die Mainzer Jugendsynode wird vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und dem Bischöflichen Jugendamt Mainz (BJA) getragen. Eine erste Jugendsynode hatte es im November 2018 gegeben. Beim diesjährigen Treffen tauschten sich die rund 50 Teilnehmenden aus dem Bistum Mainz zu den Themenkomplexen "Jugendarbeit 2030", "Partizipation und Gleichstellung", "Glauben heute", "Kirche und Sexualmoral", "Kirche in Gesellschaft", "L(i)eben in Beziehung" sowie "Kirche digital?!" aus.

Einheit und Vielfalt

Natürlich habe am Ende der Beratungen der Bischof eine Entscheidung zu treffen, so Kohlgraf. "Aber der Weg dorthin ist ein gemeinsamer." Zur Synodalität gehöre auch die Frage, wie man mit verschiedenen Meinungen umgehe sowie der Wille, andere wirklich verstehen zu wollen. "Am Ende bleibt dann die Frage: Wir viel Einheit muss in der Kirche sein und wie viel Vielfalt soll es auch geben dürfen?"

In einer Gesprächsrunde nach dem Gottesdienst betonte Kohlgraf den Veränderungsbedarf im kirchlichen Arbeitsrecht im Hinblick auf unterschiedliche Lebensformen. "Wichtig ist, dass es keinen Platz für Doppelmoral in der Kirche geben darf." Es gelinge der Kirche nicht mehr, positive Werte der kirchlichen Sexualmoral wie Verlässlichkeit und Ehrlichkeit zu vermitteln. (cph)