"Wir bekennen, es ist Unverzeihliches passiert"

Bischof Oster bittet Missbrauchsbetroffene bei Kreuzweg um Vergebung

Veröffentlicht am 03.04.2022 um 18:18 Uhr – Lesedauer: 

Altötting ‐ Er stehe für eine Institution, "die ihren eigenen Auftrag und ihre Sendung immer wieder dramatisch pervertiert hat", sagte der Passauer Bischof Stefan Oster. Er dankte dem Betroffenenbeirat der Diözese für die Hilfe dabei, "neu sehen zu lernen".

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Bischof Stefan Oster hat Missbrauchsbetroffene "im Namen der Kirche von Passau" um Vergebung gebeten. "Wir bekennen, es ist Unverzeihliches passiert - und letztlich kann nur Gott Unverzeihliches verzeihen", sagte Oster am Sonntagabend bei einer Kreuzwegandacht in Altötting, zu der er auch Betroffene eingeladen hatte. Dabei dankte er dem Betroffenenbeirat der Diözese, "dass auch Sie uns mithelfen, neu sehen zu lernen, was passiert ist und was heute nötig ist, damit es nicht mehr passiert".

Der Bischof sagte, er stehe für eine Institution, "die ihren eigenen Auftrag und ihre Sendung immer wieder dramatisch pervertiert hat", in der es "Denkmuster, Handlungsmuster und Strukturen des Selbstschutzes, der Vertuschung, des Wegschauens gab und immer noch gibt". Auch er persönlich kenne die Neigung zur Selbstentschuldigung, wonach es anderswo vielleicht schlimmer sei und es dort mehr Taten gegeben habe. "Doch, doch meine Lieben, auch bei uns gab es Unaussprechliches, nicht wenig", hielt Oster dagegen. "Und wir wissen nicht, ob und in welchem Ausmaß es immer noch da ist." (KNA)