Chronologie der Kriege

Veröffentlicht am 06.01.2015 um 23:56 Uhr – Lesedauer: 
Darstellung der Eroberung Jerusalems durch die Kreuzfahrer.
Bild: © gemeinfrei
Dossier: Die Kreuzzüge

Mit dem Aufruf von Papst Urban II. (1088-1099) zum Kampf gegen die Sarazenen und zur Befreiung Jerusalems begann 1095 der erste Kreuzzug. Viele weitere blutige Kriege "im Namen Gottes" erschütterten daraufhin das Heilige Land. Katholisch.de dokumentiert die wichtigsten Daten dieser Zeit vom ersten bis zum letzten Kreuzzug.

  • Teilen:

  • 27. November 1095

Papst Urban II. ruft zum ersten Kreuzzug nach Jerusalem auf. Während er seine Rede auf einer Wiese hält, unterbrechen ihn die Zuhörer mit dem berühmten Zuruf: "Deus lo vult" ("Gott will es").

  • 1096

Wanderprediger ziehen durch Nordfrankreich, Flandern und Gebiete am Niederrhein und rekrutieren im Auftrag des Papstes Bürger für den Kreuzzug. Sowohl einfache Leute als auch adelige Herren schließen sich den "Volkskreuzzügen" an. Es kommt im Sommer zu Judenpogromen entlang des Rheins.

  • 1097/98

Die Kreuzfahrer belagern zunächst sieben Monate Antiochia. Erst am 3. Juni 1098 erobern sie die Stadt. Am 13. Januar 1099 zieht das Heer weiter Richtung Jerusalem.

  • 15. Juli 1099

Die etwa 20.000 Mann starke Kreuzfahrertruppe erstürmt Jerusalem und richtet ein Blutbad an. Anschließend werden die Herrschaftsansprüche geklärt. Gottfried von Bouillon (ca. 1060-1100) regiert zunächst die heilige Stadt. Nach seinem Tod nimmt sein Bruder Balduin von Boulogne (1058-1118) den Platz ein.

  • 1145-1148

Ein Hilfeersuchen aus Palästina lässt Papst Eugen III. (1145-1153) am 1. Dezember 1145 einen neuen Kreuzzugsaufruf verfassen. Der zweite Kreuzzug zieht gegen Damaskus. Sein größter Unterstützer war der Theologe Bernhard von Clairvaux (1090-1153). Doch der Kreuzzug wird zum totalen Misserfolg.

  • 1190-1192

Eine Welle des Entsetzens erschüttert die Christenheit: Die Nachricht über die Einnahme Jerusalems am 2. Oktober 1187 durch die Muslime und vom Verlust der wichtigsten Reliquie, des Heiligen Kreuzes, motiviert viele zum handeln. Papst Gregor VIII. (1187 gestorben) ruft mit der Bulle "Audita tremendi" am 29. Oktober 1187 zum dritten Kreuzzug auf.

„Du tapferer Ritter, du Mann des Krieges, jetzt hast du eine Fehde ohne Gefahr, wo der Sieg Ruhm bringt und der Tod Gewinn.“

—  Zitat: Bernhard von Clairvaux

  • 1202-1204

Während des vierten Kreuzzuges erobern und plündern die Kreuzritter 1203 Konstantinopel (das heutige Istanbul). Dieser Schritt sollte die Hauptstadt am Bosporus auf Dauer schwächen. Zudem vertieft die Eroberung einen bis heute nicht ganz eingeebneten Graben zwischen griechischen und lateinischen Christen.

  • 1204

Das Ziel des als "Kinderkreuzzug" in die Geschichte eingegangenen Unternehmens war die Nachfolge Christis. Der Name ist irreführend, denn weder Kinder nehmen teil noch sind sie päpstlich sanktioniert. Vielmehr besteht die Bewegung aus Mittellosen, Alten, Jugendlichen und Frauen, die sich der Armut verschrieben haben.

  • 1217-1221

1213 ruft Papst Innozenz III. (1198-1216) zum Kreuzzug auf. 1217 schiffen sich Heere und Befehlshaber nach Akkon ein. Im Sommer 1219 zieht das Heer unter Herzog Leopold VI. von Österreich (1176-1230) im fünften Kreuzzug gegen Damiette im Nildelta. Nach 18-monatiger Belagerung fällt die Stadt in die Hände der Kreuzfahrer. Doch es kommt anders. 1221 wird das Heer auf seinem Eroberungszug bei Al-Mansurah eingekesselt und muss sich ergeben. Der Preis für freies Geleit ist die Aufgabe Damiettes.

  • 1249-1254

König Ludwig IX. (1226-1270) führt den sechsten Kreuzzug über Ägypten. Er erhält geistige und finanzielle Unterstützung durch die Bestätigung des Ersten Konzils von Lyon (1245). Ein zweites Mal erobert der König die Stadt Damiette (6. Juni 1249) und zieht weiter nach Kairo. Vor Al-Mansurah werden die königlichen Heere geschlagen und müssen sich ergeben. Damit König Ludwig IX. frei kommt, muss er Damiette wieder aufgeben und ein hohes Lösegeld zahlen.

  • 1270-1275

Der französische König Ludwig IX. unternimmt einen erneuten Kreuzzug, weil er das allmähliche Vorrücken der neuen militärischen Macht im Islam, der Mameluken, unterbinden wollte. Doch der fromme, 1297 heilig gesprochene französische König stirbt bald nach seiner Ankunft in Karthago an einer Epidemie. Damit endet auch der siebte Kreuzzug.

Von Saskia Gamradt