Bischof Fürst begrüßt Aktion zu eucharistischer Gastfreundschaft
Der Rottenburger Bischof Gebhard Fürst hat eine Aktion im Stuttgarter Schlossgarten als "gelungene Veranstaltung für mehr Ökumene" begrüßt. Mehrere Hundert evangelische und katholische Christen hatten sich zu einem Picknick getroffen und die katholische Kirche aufgefordert, auch evangelische Christen zur Kommunion zuzulassen. Offiziell dürfen Protestanten in katholischen Eucharistiefeiern nur in Ausnahmefällen die Kommunion empfangen. Umgekehrt können Katholiken am evangelischen Abendmahl teilnehmen.
Fürst betonte, die vielen Teilnehmenden hätten gezeigt, dass ihnen eine "eucharistische Gastfreundschaft" wichtig sei. Gerne nehme er diesen Impuls für weitere Gespräche "auf allen Ebenen" auf. Die katholische Kirche in Deutschland könne diese Frage aber nicht entscheiden. Entsprechende internationale Gespräche liefen, so Fürst. Er betonte, im Bistum Rottenburg sei es für Protestanten, die mit einem Katholiken oder einer Katholikin verheiratet sind, seit 2018 erlaubt, zur Kommunion zu gehen. Die Frage dürfte beim Katholikentag in Stuttgart in der kommenden Woche eine Rolle spielen.
Anfang Mai hatten die beiden Stuttgarter Stadtkirchen in einer gemeinsamen Stellungnahme die Möglichkeit einer eucharistischen Gastfreundschaft gefordert. In der katholisch-evangelischen Erklärung "Das Mahl Jesu teilen!" wenden sich der Stadtdekanatsrat des Katholischen Stadtdekanats Stuttgart und der Evangelische Kirchenkreisausschuss des Evangelischen Kirchenkreises Stuttgart an ihre Kirchenleitungen. Es müsse möglich sein, auch die evangelischen Christinnen und Christen zur Eucharistie einzuladen, heißt es darin. Das "Mahl am Abend" im Vorfeld des Katholikentags sei "mehr als nur ein ökumenisches Picknick". (mal/KNA)