Die beliebtesten Vornamen und ihre heiligen Vorbilder

Christliche Namen liegen im Trend

Veröffentlicht am 08.05.2014 um 00:00 Uhr – Von Janina Mogendorf und Sophia Michalzik – Lesedauer: 
Studie

Bonn ‐ Katholisch.de stellt die zehn beliebtesten Vornamen und ihre heiligen Vorbilder vor.

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Die Tendenz ist klar: Deutsche Eltern sind wenig experimentierfreudig, sondern mögen es klassisch. Zumindest, was die Namen ihrer Kinder angeht. Das Leipziger Namenskundliche Zentrum hat heute die beliebtesten Vornamen für das Jahr 2013 bekannt gegeben. Die meisten Namen haben eine lange Tradition und fast alle einen christlichen Hintergrund.

Wer sich die Krabbelgruppen der letzten Jahre anschaut, fühlt sich über ein Jahrhundert zurückversetzt. Hier spielt Antonia mit Marie, Lukas mit Anna, Sophie mit Maximilian oder eben Emma mit Paul. Klassische Namen sind sehr beliebt. Und da früher neben traditionellen Familienvornamen vor allem die Heiligennamen des Geburtstags vergeben wurden, sind die meisten auch christlichen Ursprungs. Katholisch.de hat sich die aktuelle Top 10 der vorgenommen und erklärt Ursprung und Bedeutung des Namenstags.

Linktipp: Schöne Vornamen für Mädchen aus der Bibel

Bekannte biblische Namen gehören seit Jahren mit zu den beliebtesten Vornamen für Neugeborene. Doch es gibt auch weniger geläufige und dennoch einzigartige Namen und Namensvarianten. Das sind unsere Favoriten, deren Gedenktage und Geschichten.

Mädchennamen

Sophie/Sofie: Sophie Barat war die Tochter eines Weinbauern in Burgund. Um ihren Bruder, einen Pfarrer, bei seinen Bemühungen um die durch die Französische Revolution völlig verwahrloste Jugend zu unterstützen gründete sie den Orden "Vom Heiligsten Herzen Jesu" (Dames du Sacré Coeur). Die Schwestern errichteten Pensionate, Internate für Mädchen aus allen sozialen Schichten und bildeten Lehrerinnen aus. Der "Sacré-Coeur"- Orden war einer der ersten, dessen Schwestern normale weltliche Kleidung tragen durften. Nach 62 Jahren Amtszeit als Generaloberin starb Sophie am 24.Mai 1865 im Alter von 85 Jahren in Paris. Namenstag: 24. Mai

Marie: Marie, Gräfin Droste zu Vischering war wegen eines Rückenmarkleidens jahrelang ans Bett gefesselt. Trotzdem erfüllte sie die ihr gestellten Aufgaben als Oberin und machte ihr Kloster zu einem geistigen und geistlichen Mittelpunkt. Namenstag: 8. Juni

Schulkinder im Unterricht
Bild: ©Woodapple/Fotolia.com

Nur wenige Kinder fühlen sich eher unwohl in ihrer Klasse (an allen Schultypen vier Prozent), mit "geht so", antworteten 40 Prozent der Real- oder Hauptschüler und 28 Prozent der Gymnasiasten. Wohl fühlen sich 54 Prozent der Real- und Hauptschüler sowie 67 Prozent der Schüler an Gymnasien.

Sophia auch Sofia: Sophie war eine junge römische Frau, die sich zum Christentum bekannte und für ihren Glauben während der Christenverfolgung das Martyrium erlitt. Bereits im 6. Jahrhundert wurde sie als Heilige verehrt. Im Volk erlangte sie als "Eisheilige" (die "Kalte Sophie") Bekanntheit. Da Sophia "Weisheit" bedeutet, wurde die Heilige später zur Personifikation dieses Begriffes. Der Legende nach war Sophia eine weise Witwe, die mit ihren drei Töchtern Fides, Spes und Caritas (Glaube, Hoffnung und Liebe) für Christus das Martyrium erlitten hatte. Sophie ist Schutzheilige gegen späte Fröste und für das gute Gedeihen der Feldfrüchte. Namenstag: 15. Mai

Maria: Marilyn, Maja und Marita sind nur einige von vielen Namen, die eigentlich Maria bedeuten. Das Fest "Maria Namen" ist nicht nur Namenstag für alle, die Maria heißen, sondern auch für die zahlreichen von Maria abgeleiteten Namensformen. Die Einführung des Festes "Mariä Namen" hängt eng mit der österreichischen Geschichte zusammen. Papst Innozenz XI. führte es zum Dank für die Befreiung Wiens von den Türken für die gesamte katholische Kirche ein. Namenstag: 12. September

Mia: Auch Mia ist eine Kurzform von Maria und kann sich ihren Namenstag unter vielen auswählen. Neben dem Fest Maria Namen am 12. September zum Beispiel am 11. Februar, dem Gedenktag Maria Lourdes. 1858 erschien an diesem Tag der 14-jährigen Bernadette zum ersten Mal in der Grotte von Massabielle "eine schöne Dame". Während einer der 18 Erscheinungen entsprang auf Geheiß der "Dame" in der Grotte eine Quelle, an der sich bald wunderbare Heilungen ereigneten. Bis heute ist Lourdes einer der bekanntesten Wallfahrtorte. Namenstag: 11. Februar

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Video: © Mediaplus X und Bernward Medien

Durch die Taufe werden jährlich 160.000 Kinder in die katholische Kirche aufgenommen. "Katholisch für Anfänger" erklärt das Sakrament der Taufe und ihre Bedeutung im Glauben.

Emma: Emma Üffing war ein unscheinbares Mädchen aus Westfalen. 1934, trat sie - knapp 20 Jahre alt - in den Orden der Barmherzigen Schwestern in Münster ein. Sie erwarb unermessliche Verdienste während des Zweiten Weltkrieges, als sie sich aufopferungsvoll, trotz schwerster Anfeindungen, Behinderungen und Drohungen, um kranke Kriegsgefangene aus allen Nationen, besonders um Russen kümmerte. Bald nannte man Schwester Euthymia den "Engel der Liebe". Namenstag: 9.September

Hannah/Hanna: Simeon und Hannah (Anna) von Jerusalem waren zwei alte Leute (Propheten), die bereits am Ende ihres Lebens standen. Sie waren bei der Darstellung des Kindes Jesus im Tempel (Mariä Lichtmess) anwesend. Simeon nahm das Kind in seine Arme und sprach das Dankgebet: Den Eltern prophezeite er, dass dieses Kind eines Tages der Menschheit das Heil bringen werde, seiner Mutter aber werde ein Schwert das Herz durchbohren. Auch Hannah dankte Gott für die große Gnade, die er ihr hatte zuteil werden lassen, und sie pries den Herrn. – Simeon und Hannah sind Patrone für Kindersegen. Namenstag: 2. Februar (früher 8. Oktober)

Anna: Anna war die Mutter Mariens und wurde schon von Anfang an als Ideal und Vorbild der christlichen Mütter angesehen. Daher wird sie auch als Patronin der Ehefrauen und Witwen verehrt. Ursprünglich soll sie Dinah geheißen haben und erst nach der Geburt Mariens "Anna" (Hannah), d.h. "die (von Gott) Begnadete" genannt worden sein. Im ausgehenden Mittelalter wurden im Zusammenhang mit der wachsenden Marienverehrung zahlreiche der heiligen Mutter Anna geweihte Kirchen und Kapellen errichtet. Namenstag: 26. Juli

Emilia: Emlia Julie Schneider wurde 1820 in Haaren am Niederrhein geboren und trat 1845 in die Kongregation der "Töchter vom Heiligen Kreuz" ein, denn sie wollte Kranken und Sterbenden beizustehen. Zur Oberin des Düsseldorfer Pflegehauses berufen, konnte sie die schwierigsten Probleme mit fast übermenschlicher Kraft bewältigen. Die seelische Stärke dazu wurde ihr durch das Gebet gegeben. Ihr Hospital wurde bald als das beste weit und breit gerühmt. Die gütige Ordensschwester starb mit 39 Jahren. Namenstag: 21. März

Johanna: Die wohl bekannteste heilige Johanna ist Jeanne d'Arc , die "Jungfrau von Orléans". Sie ist die französische Nationalheilige. Die sehr religiös erzogene Bauerntochter aus Domrémy in Lothringen fühlte sich durch überirdische Stimmen berufen, dem König im Hundertjährigen Krieg zwischen England und Frankreich zu Hilfe zu kommen und die Heimat vor den fremden Eroberern zu retten. Ihre Lebensgeschichte klingt wie ein Märchen, beruht aber auf vielfach bestätigten, historischen Tatsachen. Die Feldherrin wurde verraten und am 30.Mai 1431 zu Rouen nach monatelanger Kerkerhaft und dauernden Verhören als "Ketzerin und Zauberin" auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Namenstag: 30. Mai

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Jungennnamen

Maximilian: Maximilian Kolbe war ein polnischer Priester aus armen Verhältnissen, der wegen seiner auffallenden Begabung am Gregorianum in Rom studieren durfte. Während der deutschen Besatzung wandte er sich entschieden gegen den Nationalsozialismus. 1940 kam er ins KZ Auschwitz. Als im Juni 1941 ein Gefangener seines Blocks geflohen war, wurden zehn Häftlinge als "Vergeltung" zum Tod durch Verhungern verurteilt. Pater Kolbe trat freiwillig an die Stelle eines jungen Familienvaters. Namenstag: 14. August

Alexander: Alexander Sauli trat mit 17 Jahren (1551) in den Barnabitenorden ein und wurde bereits Im Alter von 23 Jahren Liturgieprofessor in Pavia (Lombardei). Von weither strömten die Menschen zu seinen Predigten und Vorlesungen und waren von der Ausstrahlungskraft des jugendlichen Priesters überwältigt. Mit 34 Jahren wurde er zum Bischof von Aleria auf Korsika ernannt und brachte die heruntergekommene Diözese zum Erfolg. Im Volk hieß er bald "Schutzengel und Apostel Korsikas". Namenstag: 11. Oktober

Paul: Der spätere "Völkerapostel" hieß ursprünglich Saulus und stammte aus einer strenggläubigen, jüdischen Familie. Er war ein Gesetzesfanatiker und ein Todfeind des Christentums. Im Jahre 35 wurde er nach Damaskus gesandt, um dort schonungslos gegen die Christen vorzugehen. Vor dem Stadttor hatte er eine Vision: Jesus Christus erschien ihm als Lichtgestalt und fragte: "Saulus, warum verfolgst du mich?". Von da an änderte sich sein Leben vollkommen. Er ließ sich taufen und predigte in den Synagogen von Christus, dem Messias. Aus dem Christenverfolger Saulus war der Apostel und Glaubensverkünder Paulus geworden. Namenstag: 25. Januar

Nahaufnahme Vater hält Kopf eines Babys bei der Taufe, Vornamenliste
Bild: ©katholisch.de/federice igea/Fotolia.com

Die beliebtesten Vornamen des Jahres 2013.

Luca: Luca Belludi war ein Schüler des heiligen Franz von Assisi und Gefährte des heiligen Antonius von Padua und wurde als Wundertäter verehrt. Namenstag: 17. Februar

Ben:Der Name leitet sich von Benjamin ab. Er war laut der biblischen Erzählung der jüngste Sohn von Jakob und Rachel und der Bruder von Joseph. Dieser war von seinen Halbbrüdern nach Ägypten verkauft und dem Vater als tot präsentiert worden - so wurde Benjamin zum liebsten Sohn Jakobs. Nach Jahren des Zorns trafen sich alle Geschwister durch Zufall in Ägypten wieder, wo Joseph inzwischen oberster Verwalter des Pharaos ist. Er gibt sich zunächst nicht zu erkennen, gibt vor, Benjamin als Sklave zu wollen und jubelt ihn einen gestohlenen Becher unter. Als sich Juda für seinen jüngsten Halbbruder einsetzt, ist Joseph gerührt und die Familie versöhnt sich wieder. Namenstag: 19. Dezember

Luis/Louis: Der Name kann für Ludwig stehen, aber auch für Alois von Gonzaga, den "Märtyrer der Nächstenliebe", der aus dem italienischen Hochadel entstammte. Der Vater wollte aus dem Sohn einen Krieger machen, die Mutter aber erzog ihn nach religiösen Grundwerten. Mit 10 Jahren kam der Knabe als Page an den Hof von Florenz. Stark beeindruckt von der Persönlichkeit des Kardinals Karl Borromäus trat er - gegen den Willen des enttäuschten Vaters - in den Jesuitenorden ein. Der völlig selbstlose junge Mann pflegte Schwerkranke und Sterbende und konnte ihnen immer Trost spenden. Er starb während einer Pestepidemie am 21. Juni 1591 mit 22 Jahren. Aloisius ist der Patron der Jugend. Namenstag:21. Juni

Elias: Elias, der größte Prophet des Alten Testaments, wurde um 912 v. Chr. im Ostjordanland geboren. Er kämpfte energisch für den Glauben an einen Gott und wies mit Bestimmtheit darauf hin, dass sein Gott Jahwe ein Gott der Liebe und des Verzeihens sei. - Elias soll der Legende nach in einem feurigen Wagen in den Himmel gefahren sein. Deshalb ernannte man ihn zum Patron der Luftfahrt und zum Schutzheiligen gegen Gewitter. Namenstag: 20. Juli

Leon: Leonidas, Märtyrer zu Alexandria in Ägypten während der Christenverfolgung unter Kaiser Septimius Severus, war der Vater des berühmten Kirchenschriftstellers Origines. Seine Gemahlin blieb mit sechs unversorgten Kindern in großer Armut zurück. Namenstag: 22. April

Lukas/Lucas:Lukas ist der Verfasser des dritten Evangeliums. Der Arzt war lange Zeit Heide, schloss sich aber irgendwann dem "Völkerapostel" Paulus an, den er als treuer Gefährte 17 Jahre lang auf seinen Missionsreisen begleitete. Nachdem Paulus im Jahr 67 in Rom enthauptet worden war, wirkte Lukas in Griechenland als Glaubensverkünder. Hier verfasste er das Evangelium und die Apostelgeschichte. Im hohen Alter von 84 Jahren starb der Evangelist - für Glaubensverkünder eine Seltenheit - eines friedlichen Todes. Namenstag: 18. Oktober

Noah: Noah ist der Held der biblischen Sintflut-Erzählung. Gott wollte die Menschen wegen ihrer Sittenverderbnis durch eine 40 Tage andauernde, große Flut vernichten. Nur Noah fand wegen seiner Gerechtigkeit Gnade vor den Augen Gottes. Er erhielt den Auftrag, eine Arche zu bauen, in der er mit seiner Familie und Tierpaaren aller Arten die Katastrophe überlebte. - Der Regenbogen, der am Schluss der großen Flut erschien, sollte das Symbol sein für die Verbindung zwischen Gott und Noah, den gerechten Menschen. Namenstag: 28. November

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Von Janina Mogendorf und Sophia Michalzik