Besondere Vorbilder aus der Heiligen Schrift als Namensgeber

Schöne Vornamen für Jungen aus der Bibel

Veröffentlicht am 04.08.2017 um 00:01 Uhr – Lesedauer: 
Bibel

Bonn ‐ Namen aus der Bibel sind beliebt – immer wieder führen sie die Listen der häufigsten Namen an. Wir zeigen, welche Vorbilder sich hinter Johannes, Noah, Elias & Co. verbergen und wann sie Namenstag haben.

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Ben: Benjamin ist der jüngste Sohn des Stammvaters Jakob mit seiner bevorzugten Frau Rahel. Sein einziger Bruder Josef wird von den Halbbrüdern und Söhnen der anderen Frau Lea gehasst. Sie verkaufen ihn nach Ägypten. Dann galt Benjamin als Jakobs bevorzugtes Kind. In Ägypten trifft er auf Josef, den er nicht erkennt und von dem er reingelegt wird. Später kommt die ganze Familie wieder zusammen und versöhnt sich. Benjamin ist ein Vater der zwölf Stämme Israels. Der Gedenktag ist der 19. Dezember. Variationen: Benjamin, Benni, Benny, Benji

Elias: Er gilt als großer Prophet im 9. Jahrhundert vor Christus. Im Buch der Könige kündet Elias eine große Dürre an, woraufhin der König ihn töten lassen will. Sein Reich betete den Gott Baal an. Bei einer Machtprobe zwischen ihm und den Baalsanhängern steht Gott Elias bei. Als die Baalprophetetn getötet sind, ist die Dürre vorbei. Elias gilt als Verkünder des Glaubens an Gott Jahwe als einen Gott der Liebe und des Verzeihens. Am jüdischen Pessachfest wird seine Ankunft auf der Erde bis heute symbolisch mit einem Becher Wein dargestellt. Er ist der Patron der Flugzeuge und Luftschiffe. Sein Gedenktag ist der 20. Juli. Varianten: Elia, Elija, Elijas

Noah: Die Geschichte der Sintflut und der Arche des Noa ist eine der bekanntesten Geschichten des Alten Testaments. Die Menschen haben Gott enttäuscht, deshalb plant er, sie zu vernichten. Doch den gerechten Noa und seine Frau will er verschonen. Er lässt sie eine Arche bauen und jeweils ein Tierpaar mitnehmen. So überleben sie die 40 Tage andauernde Flut und besiedeln die Erde neu. Sein Gedenktag ist der 28. Dezember. Variationen: Noa, Noe

Tiere auf der Arche Noah.
Bild: ©Bonifatiuswerk

Tiere auf der Arche Noah.

Jakob: Er gilt als einer der drei Erzväter des Volkes Israel. Er ist Sohn des Isaak, Enkel des Abraham und der Zweitgeborene nach seinem Zwillingsbruder Esau. Er zieht sich nach einer List den Zorn Esaus zu und wird deshalb von seiner Mutter Rebekka weggeschickt. Als Jakob Jahre später mit seinen zwei Frauen und Kindern zurückkommen will, ringt er am Fluss Jabbok eine Nacht lang mit einem Mann, der sich als Gott herausstellt. Dieser gibt ihm den Namen "Israel", was "Gottesstreiter" bedeutet. Jakobs Nachkommen gelten als die Begründer der zwölf Stämme Israels. Sein Gedenktag ist der 5. Februar. Variationen: Jaques, Jacob, Jack, James, Giacomo

Levi: Er war der dritte Sohn von Erzvater Jakob und seiner Frau Lea. Auch er gilt als einer der Väter der zwölf Stämme Israels. Levi und sein Bruder Simeon rächen die Vergewaltigung ihrer Schwester Dina, weshalb diese Völker kein Land zugeteilt bekommen. Das Volk der Leviten wurde für den Tempeldienst der Israeliten erwählt. Der Vorname "Levi" ist bis heute unter Juden sehr verbreitet. Die Leviten als eigene Gruppe gibt es noch immer im Judentum. Der Gedenktag des Levi ist am 5. Februar.

Paul: Er wandelte sich vom kaltblütigen Christenverfolger Saulus zum Völkerapostel Paulus. Nach seiner Begegnung mit Jesus ist er blind und erhält durch Hananias, einem Jünger Jesu, durch Handauflegung seine Sehkraft zurück. Paulus ließ sich taufen und unternahm zahlreiche Missionsreisen. In seinen Briefen an die Römer gab er sich selbst den Titel des Apostels der Völker. Kaiser Nero ließ ihn im Jahr 67 enthaupten. Er gilt als Patron der Theologen und Seelsorger. Sein Gedenktag ist der 29. Juni. Variationen: Paula, Pauline, Paulina

Bild: © picture alliance/Prisma Archivo

Eine frühkirchliche Darstellung der Apostel Petrus und Paulus findet sich auf der Steinplatte vom Grab des Knaben Asellus (um das Jahr 313). Hier ist eine Kopie aus dem "Museo della Civiltà Romana" in Rom.

Johannes: Seine Lebensgeschichte ist mit der von Jesus eng verbunden. Deshalb ist der Geburtstag von Johannes genau sechs Monate vor Weihnachten. Bereits vor Jesu Geburt beschäftigt sich das Lukasevangelium mit Johannes. Doch bis zu seinem 30. Lebensjahr taucht er nicht wieder auf. Erst dann wird er zum Prediger nahe des Jordans und ruft die Leute zur Umkehr auf. Viele Menschen schenken ihm Glauben über das nahende Gottesreich und lassen sich taufen – unter ihnen Jesus selbst. In ihm erkennt Johannes schließlich den Messias. Er wird durch Herodes enthauptet, dessen Frau den Kopf des Täufers verlangt. Er ist Patron der Schneider, Weber, Gerber und Kürschner. Sein Gedenktag ist der 24. Juni. Variationen: Hannes, Jo, Hanno, Hans, Jens, Jan, Johanna, Hanna

Taufe des Herrn
Bild: ©dpa-Zentralbild/Rainer Oettel

Darstellung der Taufe Jesu im Jordan durch Johannes dem Taeufer in der Kirche "Unser lieben Frauen auf dem Berge" von Penig.

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Den Namenstag zu feiern, war über Jahrhunderte ein gut gepflegter Brauch. Doch in den letzten Jahrzehnten geriet die Tradition selbst unter manchen Katholiken ins Abseits. Gibt es Gründe für ein Comeback?

Philipp: Über den Apostel Philippus wird in den Evangelien abgesehen von den Apostellisten wenig berichtet. Nur im Johannesevangelium kommt ihm eine besondere Rolle zu: Nach seiner Berufung zum Jüngerkreis Jesu habe er einen weiteren Mann zur Nachfolge Jesu aufgefordert. Auch gilt er neben Thomas als Zweifler, der sich die Wunderkraft Jesu nicht vorstellen kann. Bei der Brotvermehrung wird er deshalb von Jesus auf die Probe gestellt. Vor Jesu Tod zweifelt er an dessen Sendungsauftrag und wird von Jesus kritisiert. Es wird vermutet, dass er auf dem Gebiet der heutigen Ukraine verstorben ist. Er gilt als Patron der Walker, Geber, Hutmacher und Konditoren. Sein Gedenktag ist der 3. Mai. Variationen: Phil, Philippa, Felipe, Pippa

Lukas: Nach eigener Aussage hat der Evangelist Jesus nie kennengelernt – und dennoch die Weihnachtsgeschichte und Geburt Jesu berührend erzählt. Lukas soll aber mit dem Apostel Paulus befreundet gewesen sein und ihn auf Missionsreisen begleitet haben. Als Bischof von Theben in Griechenland soll er mit 84 Jahren gestorben sein. Für sein Evangelium sprach er mit Augen- und Ohrenzeugen Jesu und bediente sich der Grundlage der Markus- und Matthäus-Evangelien. Seine Schriften beschäftigt sich noch eingehender mit Maria. Eine Legende besagt, dass das Gnadenbild der Maria in Santa Maria Maggiore vom Evangelisten selbst stammen soll. Er ist Patron der Ärzte und Chirurgen. Sein Gedenktag ist der 18. Oktober. Variationen: Luka, Luca, Luke

Bild: ©Renáta Sedmáková/Fotolia.com

Der Evangelist Lukas, der auch die Apostelgeschichte verfasst hat, auf einem Bild mit seinem Symbol, dem Stier.

Gabriel: Er ist wohl der Bekannteste unter den Erzengeln. In der Bibel kommt ihm die Rolle des Gottesboten und "Verkündigungsengel" zuteil. Er verkündet nicht nur Zacharias die Geburt von Johannes des Täufers, sondern auch Maria ihre Schwangerschaft. Dem Propheten Daniel steht er in der Deutung der Offenbarung Gottes bei. Sogar im Islam spielt er eine Rolle: Er ist Überbringer von Gottes Ratschlüssen an Mohammed. Gabriel gilt heute als Patron im gesamten Nachrichtenwesen, bei Briefträgern und Paketzustellern. Sein Gedenktag ist der 29. September. Variationen: Gabriele, Gabriella, Gabriela

Von Julia Martin

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