Papst verurteilt Priesterkleidung aus Zeit vor Liturgiereform
Papst Franziskus hat sich gegen liturgische Priesterkleidung aus der Zeit vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil ausgesprochen. "Wo sind wir denn?", sagte das Kirchenoberhaupt am Donnerstag im Vatikan über spitzenbesetzte Gewänder und klerikale Hüte. In einer Ansprache vor sizilianischen Priestern und Bischöfen rief er "sechzig Jahre nach dem Konzil" dazu auf, sich an die erneuerte "liturgische Mode" anzupassen. Franziskus bezog sich mit seiner Kritik auf Fotos von Gottesdiensten in Sizilien, auf denen die Priester anscheinend liturgische Kleidung im alten Stil getragen hatten.
Der Papst verglich die Vorliebe für Paramente aus der Zeit vor der Liturgiereform infolge des Zweiten Vatikanums (1962-65) mit der "Spitze der Oma". Diese würde manchmal getragen, um der Großmutter die Ehre zu erweisen, so Franziskus weiter. Es sei zwar schön, der Großmutter zu huldigen, "aber es ist besser, die Mutter zu feiern, die heilige Mutter Kirche, und zwar so, wie die Mutter Kirche gefeiert werden möchte". Die liturgischen Erneuerungen des Konzils müssten sich durchsetzen.
Zudem mahnte Franziskus die Geistlichen davor, zu lange zu predigen: "Denken Sie daran, dass die Aufmerksamkeit nach acht Minuten nachlässt und die Leute Substanz brauchen." Die Prediger sollten der Gottesdienstgemeinde am Sonntag in ihrer Ansprache einen Gedanken oder Bild mitgeben, das sie durch die ganze Woche begleiten könne. Predigten, durch die die Gläubigen dazu motiviert würden, "auf eine Zigarette rauszugehen und danach wiederzukommen" verurteilte der Papst. Man dürfe nicht über "alles und nichts reden". (rom)