Synodaler Prozess: 96 Prozent der Katholiken Irlands für Frauenweihe
Die überwältigende Mehrheit der praktizierenden irischen Katholiken befürwortet die Weihe von Frauen zu Priesterinnen oder Diakoninnen. Das ergab eine Untersuchung der Berichte der 26 (Erz-) Diözesen Irlands, über die die "Irish Times" (Freitag) berichtete. Demnach haben 96 Prozent der für den weltweiten synodalen Prozess befragten Personen die Ordination von Frauen befürwortet. 85 Prozent äußerten ihre Sorgen über die Ausgrenzung von LGBTIQ-Personen in der Kirche sowie die kirchliche Einstellung und Sprache ihnen gegenüber. Fast 70 Prozent wünschten eine stärkere Beteiligung von Laien an der Entscheidungsfindung der Kirche.
Grundsätzlich habe sich eine Mehrheit auch für die Möglichkeit von verheirateten Priestern und eine größere Rolle für geschiedene und wiederverheiratete Meschen oder Alleinerziehende in der Kirche ausgesprochen. Zudem wünschten sich die Gläubigen dem Bericht zufolge besser vorbereitete und kürzere Predigten sowie den Verzicht auf "blutrünstige" alttestamentliche Lesungen in der Liturgie. Insgesamt haben sich laut "Irish Times" Zehntausende von Gläubigen am weltweiten synodalen Prozess des Papstes beteiligt. Eine 160-köpfige Gruppe trifft sich demnach am Samstag, um die diözesane Zusammenfassung zu beraten und das Dokument für die irische Bischofskonferenz zu erstellen.
Zur Vorbereitung der Weltbischofssynode 2023 zum Thema Synodalität hat der Papst die gesamte Kirche zu einem weltweiten synodalen Prozess aufgerufen. Im vergangenen Oktober hat Papst Franziskus die erste, diözesane Phase des Prozesses begonnen und alle Gläubigen dazu aufgerufen, sich an den Umfragen und Aktionen zu beteiligen. Im katholisch.de-Interview betonte die Untersekretärin der Bischofssynode, Schwester Nathalie Becquart: "Papst Franziskus hat es immer wieder gesagt und Kardinal Mario Grech und ich haben es immer wiederholt: Dies ist die wichtigste Phase der Synode, weil es darum geht, dem Volk Gottes zuzuhören – in all seiner Diversität." Bis Mitte August müssen die einzelnen Bischofskonferenzen ihre zehnseitigen Zusammenfassungen nach Rom schicken. (cbr)