Land Berlin schließt erstmals Staatsvertrag mit dem Heiligen Stuhl
Das Land Berlin schließt erstmals einen Staatsvertrag mit dem Heiligen Stuhl. Auf Vorlage von Wissenschaftssenatorin Ulrike Gote (Grüne) stimmte der Senat am Dienstag dem Entwurf eines solches Abkommens zu, in dem es um das 2019 an der Humboldt-Universität gegründete Zentralinstitut für Katholische Theologie (IKT) geht.
Geregelt werden darin das Studienangebot, die organisatorische Verankerung des Instituts an der Universität sowie die Berufung von Professorinnen und Professoren. Der Staatsvertragsentwurf wird nun dem Abgeordnetenhaus zur Kenntnisnahme vorgelegt. Anschließend soll er durch die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey und den Apostolischen Nuntius, Erzbischof Nikola Eterovic, unterzeichnet werden. Der Staatsvertrag löst die entsprechenden Regelungen des sogenannten "Abschließenden Protokolls" ab, das die Beziehungen zwischen Staat und katholischer Kirche seit 1970 für West-Berlin und seit 1991 auch für das wiedervereinigte Berlin regelt. Sie betrafen unter anderem das 1957 an der Freien Universität gegründete Seminar für Katholische Theologie, dessen Lehrveranstaltungen auslaufen.
Das IKT hat zum Wintersemester 2019/20 seinen Forschungs- und Lehrbetrieb aufgenommen. Direktor ist Georg Essen, der die Professur für Systematische Theologie inne hat. Das Zentralinstitut umfasst zudem Professuren für Biblische Theologie (Katharina Pyschny), für Historische Theologie (Günther Wassilowsky) und Praktische Theologie (Teresa Schweighofer) sowie für Theologische Ethik (Benedikt Schmidt). Zu dem Institut gehören darüber hinaus die Guardini-Professur für Religionsphilosophie und Theologische Ideengeschichte (Christoph Jäger) sowie die Nikolaus-Cusanus-Professur für Theologie der Religionen (Felix Körner). Im vergangenen Wintersemester hatte das Institut mehr als 90 Studierende in Bachelor- und Masterstudiengängen. (tmg/KNA)