US-Politikerin bei Gottesdienst zu Fest Peter und Paul dabei

Nancy Pelosi empfängt Kommunion bei Papstmesse

Veröffentlicht am 29.06.2022 um 15:42 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Die US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi befürwortet das Recht auf Schwangerschaftsabbruch. Deshalb hatte der Erzbischof von San Francisco seine Priester angewiesen, Pelosi nicht mehr die Kommunion zu geben. Im Vatikan erhielt sie jedoch die Hostie.

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Prominenter Besuch bei der Papstmesse zum Patronatsfest Peter und Paul: Laut römischen Medienberichten nahm an der Zeremonie am Mittwoch im Petersdom auch die demokratische US-Politikerin Nancy Pelosi teil. Augenzeugen erkannten die Sprecherin des Repräsentantenhauses auf einer der Kirchenbänke. Demnach empfing sie auch die Kommunion - aus den Händen eines nicht näher genannten Priesters, der bei der Messe assistierte.

Der Vorgang ist nicht ohne Brisanz und sorgte in den Sozialen Netzwerken für rege Diskussionen: Vor rund einem Monat hatte San Franciscos Erzbischof Salvatore Cordileone die 82-Jährige wegen ihrer liberalen Haltung in der Abtreibungsfrage vom Empfang der Kommunion ausgeschlossen. Er wies alle Priester seines Bistums an, der Katholikin die Teilnahme an der Eucharistie zu verweigern. Mehrere Amtsbrüder Cordileones unterstützten den Schritt.

Ob dem Geistlichen im Petersdom bewusst war, wen er bei der Austeilung der Kommunion vor sich hatte, ist den Berichten zufolge unklar. Papst Franziskus gilt zwar - ähnlich wie Cordileone - als entschiedener Abtreibungsgegner, allerdings sprach er sich gegen ein Eucharistieverbot für Katholiken mit liberaler Haltung aus. "Die Kommunion ist keine Auszeichnung für perfekte Menschen", sagte er im Herbst 2021 auf dem Rückflug von Bratislava nach Rom. Vielmehr handele es sich um ein "Geschenk". (KNA)