Pläne für Synodalen Rat in katholischer Kirche nehmen Gestalt an
Die Pläne zu einem Synodalen Rat in der katholischen Kirche in Deutschland nehmen Gestalt an. Das aus Bischöfen und Laien besetzte Gremium soll dauerhaft als "Beratungs- und Beschlussorgan" installiert werden, wie aus einem auf der Homepage des Synodalen Weges veröffentlichten Papier hervorgeht. Verfasser ist das Forum "Macht und Gewaltenteilung in der Kirche". Beraten werden soll das Dokument in Zweiter Lesung bei der kommenden Vollversammlung des 2019 gestarteten kirchlichen Reformdialogs. Das Treffen findet Anfang September in Frankfurt statt.
Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, nannte die Einrichtung eines Synodalen Rates einen entscheidenden und wichtigen Schritt. "Wir sehen seit Beginn des Synodalen Weges, wie erfolgreich synodale Beratungen sind. Wir sehen, dass es gut ist, gemeinsam zu entscheiden", sagte sie am Sonntag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Zugleich äußerte sie den Wunsch, dass die Arbeit des geplanten Gremiums auf eine solide finanzielle Grundlage gestellt werde. "Ich hoffe, dass der Verband der Diözesen Deutschlands die Konstituierung eines Synodalen Rates entsprechend unterstützt."
Synodale Räte auch auf Diözesan- und Pfarreiebene
Der Synodale Rat soll dem Papier zufolge über wesentliche Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft beraten und Grundsatzentscheidungen treffen zu pastoralen Planungen, Zukunftsfragen und Haushaltsangelegenheiten der Kirche, die nicht auf Ebene der einzelnen Bistümer entschieden werden. Vorbereiten soll das geplante Gremium ein Synodaler Ausschuss, bestehend aus den 27 Diözesanbischöfen, 27 vom ZdK gewählten Mitgliedern und 10 von diesen gemeinsam gewählten Mitgliedern.
Auch auf Ebene der Diözesen und Pfarreien plant der Synodale Weg Synodale Räte, die sich laut eines weiteren Handlungstextes des Macht-Forums aber aus bestehenden Gremien weiterentwickeln sollen. An den Plänen für einen Synodalen Rat gibt es aber auch Kritik: Der Wiener Theologe Jan-Heiner Tück kritisierte in einem Gastbeitrag am Donnerstag, wenn nicht mehr die Bischöfe, sondern ein ständiger und paritätisch besetzter Rat "die Definitionshoheit über die künftigen Wege der katholischen Kirche in Deutschland" erhalte, gehe die Leitungskompetenz von sakramental ordinierten Personen auf Gremien über. Dies wäre eine "Umstellung der Machtbefugnisse, die eine deutliche Nähe zu Synodalpraktiken der evangelischen Kirche in Deutschland erkennen lässt". (cbr/KNA)